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Band 19 Sonderheft
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314
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Sperbergrasmücke(Sylvia nisoria)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 69%(n= 199)

Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 41 40

Verbreitung

Die Sperbergrasmücke kommt als Brutvogel in allen Landesteilen von Brandenburg und Berlin vor und ist weit verbreitet. Besonders dicht besiedelt sind die Uckermark , die Oderniederung, das Umfeld von Berlin und die angrenzende Döberitzer Heide, das Baruther Urstromtal mit dem Niederen Fläming und der Spreewald. In den ausgeräumten Agrarge­bieten ist ihr Vorkommen sehr spärlich und sie fehlt zum Teil auf sehr waldreichen MTB.

Seit der Kartierung 1978-82 hat sich die Sperber­grasmücke deutlich ausgebreitet und fast alle vor­handenen Verbreitungslücken geschlossen. Begüns­tigend wirkten in der ersten Hälfte der 1990er Jahre die enormen Veränderungen regionaler Land­schaftsstrukturen. Der Gehölzaufwuchs auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen, das Entstehen geeigneter Habitate durch die Aufforstungen in der Bergbaufolgelandschaft und auf den ehemaligen Berliner Rieselfeldern und die Ausbildung gebüsch­reicher Brachen durch Nutzungseinstellungen sind hier zu nennen.

Bestand

Aus den Schätzungen für die einzelnen MTB er­

1995 1997 1999 2001 2003 2005. 2007: 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 50%(Signifikanz*2).

2.550- 3.550 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft mh BV

ADEBAR 2005 bis 2009

85%(n= 248)

Veränderung Rasterfrequenz

+25%(n=+ 49)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 80 88 27 4 0

gibt sich für Brandenburg und Berlin ein aktuel­ler mittlerer Bestand von 3.050 BP/Rev.(Spanne: 2.550-3.550 BP/Rev.). Damit siedelt hier etwa ein Drittel des deutschen Brutbestandes(SüpsEcKk et al 2007). Mit 1.650-1.850 BP/Rev., die 2005/06 in den brandenburgischen SPA-Gebieten ermittelt wurden, kommen hier knapp 60% des Landesbestandes vor.

Obwohl sich die Sperbergrasmücke seit der Kar­tierung 1978-82 deutlich ausgebreitet hat, dokumen­tieren die Daten des Brutvogelmonitorings eine kon­tinuierliche starke Bestandsabnahme um die Hälfte seit 1995. Für Mitte der 1990er Jahre kann aus die­sem Grund von einem etwas größeren Brutbestand als den geschätzten 3.000-4.000 BP/Rev.(BRÄUNLICF in ABBO 2001) ausgegangen werden.Die damalige Bestandsgröße dürfte eher bei 4.000-5.000 BP/Rev. gelegen haben.

Langfristig liegen keine gesamtheitlichen Angaben zur Bestandsentwicklung vor.

Auf den besiedelten MTB wurde die Art zum über­wiegenden Teil in einer Häufigkeit von 4-20 BP/Rev. (68%) festgestellt. Kleine Bestände von 1-3 BP/Rev. stellen einen Anteil von 20% dar. Dichten von über 20 BP/Rev. konnten für 12% der besiedelten MTB geschätzt werden. Als größte Brutkonzentrationen wurden für vier MTB sogar über 50 BP/Rev. ermit­telt: MTB 3945, Luckenwalde/TF mit 50-60 geschätz­ten BP/Rev., MTB 3944, Kloster Zinna/TF mit 50-60 geschätzten BP/Rev., MTB 3352, Letschin/MOL mit 50-60 geschätzten BP/Rev. sowie MTB 3444, Falken­ see/HVL -B mit 50-70 geschätzten BP/Rev.

Auf der Grundlage der Bestandsgröße ergibt sich derzeit eine landesweite Dichte für Brandenburg und Berlin von 10 Rev./100 km*.

Gefährdung

Das Brutvorkommen der Sperbergrasmücke wird gegenwärtig in Brandenburg alsGefährdet ein­gestuft(RysLAvY& MäDLow 2008). In Berlin ist die