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Band 19 Sonderheft
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326
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Braunkehlchen(Saxicola rubetra)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 97%(n=281)

Häufigkeitsklasse 2-3 Anzahl TK 2005-2009 N

Verbreitung

Auf der Bezugsebene MTB ist das Braunkehlchen in Brandenburg und Berlin weiterhin nahezu flä­chendeckend verbreitet. Die wenigen nicht besetz­ten MTB(n=6) betreffen bis auf ein Berliner MTB (MTB 3545) MTB mit geringen Landesflächenan­teilen, in denen Waldhabitate und große Wasser­flächen vorherrschen und somit keine Siedlungs­möglichkeiten für die Art existieren(z. B. Hoher Fläming, Zschornoer Wald, Tagebaurestlöcher zwi­schen Senftenberg -Großräschen ).

Bestand

Ende der 1980er Jahre wurde ein historisches Be­standstief bei der Art erreicht. Im folgenden Jahr­zehnt konnte eine spürbare Bestandserholung festgestellt werden. Insbesondere der Rückgang der Nutzungsintensität im Grünland und die Still­legung von Ackerflächen haben positiv auf die Bestandsentwicklung gewirkt. Ackerbrachen und auch sekundäre Lebensräume, wie aufgelassene bzw. aufgeforstete Rieselfelder, ehemalige Trup­penübungsplätze und Bergbauflächen waren in den 1990er Jahren gut besiedelt(ScHöps 1995, Mönıc& Horn 1998, WESTPHAL 1998, BEscHow 2007). Gegen

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:-21%(Signifikanz*1).

6.500- 10.000 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft

mh/h BV

ADEBAR 2005 bis 2009

98%(n= 283)

Veränderung Rasterfrequenz +1%(n=+2

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 2 2=® 0

Ende des 20. Jahrhunderts konnte der Landesbe stand mit 10.000-15.000 BP/Rev. angegeben werder (LıTtzsarskı& Havrert in ABBO 2001).

Das ADEBAR-Kartierungsergebnis dokumentier mit einer mittleren Bestandsgröße von nur noc} 8.250 BP/Rev.(Spanne: 6.500-10.000 BP/Rev.) ei nen erneuten Bestandsrückgang. Insgesamt ist an hand der Häufigkeitsverteilung ersichtlich, dass in Gesamtgebiet großflächig keine besonders großer Siedlungsdichteunterschiede bestehen und dami! weiterhin eine relativ gleichmäßige Bestandsvertei lung im Land existieren dürfte(LıTzBARSKI& Haup in ABBO 2001). In den offenlanddominierten Lan desteilen im Norden sind leicht höhere Siedlungs dichten als z. B. in der Niederlausitz und im Elbe-El sterland zu verzeichnen. Auch das Berliner Umland ist lokal noch recht gut besiedelt. Regionen mit höhe ren absoluten Bestandszahlen, wie Teile des Havel­landes(z. B. MTB 3341, Nennhausen), die mittlere Uckermark(z. B. MTB 2848, Gerswalde), die Nuthe­Nieplitz-Niederung(z. B. MTB 3744, Wildenbruch) oder der Unterspreewald (z. B. MTB 4049, Lübben ) zeichnen sich durch höhere Anteile an charakteris­tischen Lebensräumen für das Braunkehlchen aus. Bestandswerte von deutlich>100 BP/Rev. wurden für kein MTB mehr festgestellt.

Die mittlere Siedlungsdichte für Brandenburg und Berlin beträgt 27 Rev./100 km?2.

Gefährdung

Das Braunkehlchen musste in der aktuellen Roten Liste für Brandenburg alsStark gefährdet ein­gestuft werden(RysLAvy& MäDLow 2008). In Berlin gilt es alsGefährdet(Wırr 2003). In jüngster Zeit haben sich sehr schnell negative Wirkungen auf verschiedene Lebensräume des Braunkehlchens ergeben(z.B. erneute Nutzungsintensivierung, Reduzierung bis Wegfall der Ackerbrachen, Wie­derbewirtschaftung von Deichvorländern, Grün­