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Band 19 Sonderheft
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328
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Schwarzkehlchen(Saxicola rubicola)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 1%(n=2)

Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 92 65

Verbreitung

In den letzen 20 Jahren hat das Schwarzkehlchen Brandenburg nahezu flächendeckend und Berlin teilweise besiedelt. Während das Verbreitungsbild Ende der 1990er Jahre noch durch größere Verbrei­tungslücken geprägt war, konnte die Art im ADE­BAR-Kartierungszeitraum bereits auf über zwei Drittel aller MTB nachgewiesen werden. Kleinere Verbreitungslücken, wie in den Ackergebieten der nördlichen Uckermark und der zentralen Prignitz, sowie in den wald- und wasserreichen Landestei­len wie Schorfheide, Fläming, den nördlichen Tei­len der Landkreise Oder-Spree und Dahme-Spree sowie im Spreewald, sind aufgrund des überwie­genden Fehlens geeigneter Habitate teilweise kei­ne potenziellen Besiedlungsräume. In Berlin sind lediglich die zentralen Siedlungskomplexe aktuell ohne Schwarzkehlchen-Vorkommen.

Bestand

Vor 1985 brütete die Art nur gelegentlich und mit größeren zeitlichen Pausen im Gebiet(Noack 1962, MÜLLER 1968, SCHAFFER& POLLESCHNER 1986). Ab 1985 gilt das Schwarzkehlchen als regelmäßiger, seltener Brutvogel in Brandenburg . Insbesondere

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 12009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:+ 707%(Signifikanz*3).

1.020- 1.300 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft

mh BV

ADEBAR 2005 bis 2009

68%(n= 197)

Veränderung Rasterfrequenz

+++(n=+ 195)

47 820 2150 51150 151400 64 28 7 0 0

aus der Niederlausitz wurden jährlich Bruten be kannt(Sons in ABBO 2001). Nach 1990 setzte eine deutliche Besiedlungswelle ein, die sich vornehm lich über die Truppenübungsplätze, die großen Abgrabungsgebiete und Industriebrachen schnel über das gesamte Gebiet bis in den Nordosten de Landes ausbreitete. Seit 1996 brütet das Schwarz kehlchen auch in Berlin (Otto& Wırr 2002). Mit te der 1990er Jahre wird der Bestand auf 100-130 BP/Rev. geschätzt(Dürr et.al 1997), was unter den Aspekt vorhandener erheblicher Kenntnislücken einen absoluten Minimalbestand darstellt. Der Be stand hat seitdem stark zugenommen und liegt in Kartierungszeitraum bei 1.020-1.300 BP/Rev.

Von den Erstbesiedlungszentren sind deutliche Ausbreitungstendenzen ins Umland festzustellen die sich in der fast 70% erreichenden Rasterfrequen? dokumentieren. In der Region Lauchhammer/Senf tenberg ist das Schwarzkehlchen bereits etwas häu figer als das Braunkehlchen(MTB 4448, 4449). Im Süden Brandenburg sind die Siedlungsdichten ins­besondere in den Bergbaufolgelandschaften derzeit noch deutlich höher als im übrigen Land(großflächig 0,2-0,3 Rev./km?2). Lokal sind die Dichten derzeitig auch deutlich höher, wie z. B. im Tagebau Welzow­Süd/SPN , wo 2007 auf einer 25 km? großen Fläche 1,1 BP/km? ermittelt wurden. Während auf manchen TÜP und Industriebrachen die hohen Bestände der 1990er Jahre bereits wieder zurückgegangen sind, ist eine Besiedlung der Randgebiete Berlins : auffällig, die nicht nur ehemalige Rieselfelder betrifft(z. B. MTB 3645 Großbeeren/TF -PM, MTB 3447 Berlin / Marzahn ). Hier werden z. T. Siedlungsdichten wie in den Bergbaufolgelandschaften erreicht.

Gefährdung

Der Aufstieg der Art vom seltenen zum mittelhäufi­gen Brutvogel in nur wenigen Jahren belegt, dass das Schwarzkehlchen in Brandenburg und Berlin derzei­