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Band 19 Sonderheft
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338
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Steinschmätzer(Oenanthe oenanthe)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 91%(n= 262)

Häufigkeitsklasse 0 Anzahl TK 2005-2009 89

Verbreitung

Der Steinschmätzer kommt noch in allen Landes­teilen vor, jedoch ist großflächig eine sehr niedrige Siedlungsdichte zu verzeichnen. Der Verbreitungs­schwerpunkt liegt im Südosten Brandenburgs , in den Bergbaulandschaften der Niederlausitz . Neben den traditionell nicht bzw. kaum besiedelten Luch­gebieten Brandenburg zeigen sich als direkte Folge des Rückganges bereits größere Verbreitungslücken von 500-1.000 km?. Insbesondere in den nördlichen Landkreisen Prignitz , Ostprignitz-Ruppin , Havel­land, Oberhavel , der nördlichen Uckermark und in Teilen Ost-Brandenburgs treten diese Lücken auf. Die mit ca. 2.200 km? größte zusammenhängende Fehlstelle im Land erstreckt sich vom Niederlausit­zer Grenzwallgebiet(MTB 4147, Uckro) bis nördlich Frankfurt/Oder (MTB 3552, Alt Zeschdorf).

Bestand

Der sich seit Jahrzehnten vollziehende Bestands­rückgang in einer stark eutrophierten und intensiv genutzten Offen- und Halboffenlandschaft hat im Gebiet einen Punkt erreicht, an dem der Stein­schmätzer großflächig Brutgebiete aufgegeben hat. Die aktuelle mittlere Bestandsgröße beträgt 1.050

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 12009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 78%(Signifikanz*3).

920- 1.180 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft

mh BV

ADEBAR 2005 bis 2009

69%(n= 200)

Veränderung Rasterfrequenz

-24%(n=-62)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

68 24 7 1 0

BP/Rev.(Spanne: 920-1.180 BP/Rev.). Dieser relati hohe Bestand ist überwiegend der intensiven flächi gen Untersuchung der Gebiete(v. a. auch Kies- und Sandgruben) zu verdanken.

Alle aktuellen Befunde zur Bestandssituation der Art sind stark negativ. Aus dem Monitoring häufi ger Brutvogelarten ist für den Zeitraum 1995-200 ein deutlicher Bestandsrückgang um 78% abzulei­ten. NıcoLar(1993) schätzt für die Schwerpunktge biete Sachsen-Anhalt und Brandenburg Siedlungs dichten von 25 Rev./100 km?. Der Landesbestanc für Brandenburg und Berlin lag um 1980 som! bei 7.500-8.000 BP/Rev. Heute beträgt die mittler: Siedlungsdichte für Brandenburg und Berlin nur noch 3,4 Rev./100 km?.

Lediglich im MTB 4351, Drebkau/SPN konnte di: Art in die Häufigkeitsklasse 51-150 BP/Rev. ein gestuft werden(48 gezählte BP/Rev. im Tagebaı Welzow-Süd). Eine ähnlich hohe Dichte ist im MTB 4253, Forst/Lausitz für ein Teilgebiet des Tagebaus Jänschwalde/SPN ermittelt worden(42 gezählte BP/Rev.). Daraus leiten sich für aktive Tagebaue noch Siedlungsdichten von 1,7-2,0 Rev./km? ab. Be­merkenswert sind die Befunde für Berlin und das angrenzende Umland. Hier sind auf relativ kleiner Fläche immerhin 160-170 BP/Rev. konzentriert, was etwa einem Sechstel des Gesamtbestandes ent­spricht. Für Berlin verweisen OTTo& Wırrt(2002) al­lerdings auch auf einen Rückgang in der Verbreitung gegenüber der 1970er Jahren um ca. ein Drittel hin.

Gefährdung

In Brandenburg ist.der Steinschmätzer in die höchste GefährdungskategorieVom Aussterben bedroht eingestuft worden(RysLAvy& MÄDLOW 2008). Für Berlin gilt der Steinschmätzer alsStark gefährdet(Wırr 2003).

Die Art zählt heute zu den höchstgefährdeten Kleinvogelarten in Brandenburg . Für zwei Drittel