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Band 19 Sonderheft
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344
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Gebirgsstelze(Motacilla cinerea )

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 33%(n= 95)

Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 120 63

Verbreitung

Die Gebirgsstelze ist in Brandenburg und Berlin unregelmäßig verbreitet. Die Schwerpunkte bilden die Fließgewässer in Prignitz , Ruppiner Schweiz , Schorfheide , Barnim , Schlaubetal , nordwestlicher Niederlausitz, Spreewald und Fläming. Im Berliner Raum ist die Gebirgsstelze in 6 von 9 MTB als Brut­vogel vertreten. Auffallend große Fehlräume sind für das Havelland, die nördliche Uckermark, das Oderbruch , das Teltower Land, den Niederen Flä­ming und das Elbe-Elster-Gebiet ersichtlich.

Im Vergleich zur Kartierung 1978-82, als die Art auf einem Drittel der MTB festgestellt wurde, hat die Gebirgsstelze aktuell ihr Siedlungsgebiet fast verdoppelt. Der geringere Verbreitungsgrad um 1980 war möglicherweise durch starke Verluste im Kältewinter 1978/79 begründet, während die Art von 2004 bis 2009 von milden Wintern profitierte.

Bestand

Der ermittelte aktuelle Bestand für Brandenburg und Berlin liegt bei 650-780 BP/Rev. Für Mitte der 1960er Jahre wurden von LITZBARSKI& LITZBARSKI (1966) mindestens 150 BP für Brandenburg ermit­telt(unter Hinzunahme der damals nicht berück­

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 37%(Signifikanz*0).

650- 780 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft s BV

ADEBAR 2005 bis 2009

58%(n= 169)

Veränderung Rasterfrequenz

+78%(n=+ 74)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 DZ 26 0 0 0

sichtigen Altkreise Perleberg und Prenzlau ca. 180 BP). In Berlin ist die Art seit Anfang der 1980er Jahre als Brutvogel nachgewiesen(WırT 1986) Der Brutbestand ist hier mittlerweile auf 15-20 BP angewachsen(Orro 2010). Für Mitte der 1990er Jahre wurde der Landesbestand mit 230 BP/Rev. (DEuTScHMANN in ABBO 2001) offenbar deutlich un­terschätzt. Großflächige Erfassungen ergaben teil­weise überraschend hohe Werte: Altkreis Pritzwal 1990/91 36-38 BP(Noack& Noack 1991), Altkreis Belzig 1994 36-38 BP(P. Schubert), Altkreis Lucka'ı 1991-94 bis 25 BP(P. Schonert). Für den Zeitraum 2005/06 wird der brandenburgische Bestand be­reits auf 600-800 BP/Rev. geschätzt(RYsLAvY MäDLow 2008).

Der aktuelle Bestand von 650-780 BP/Rev. er­scheint realistisch, zumal es im Kartierzeitraum keine sehr strengen Winter gab, der Bestand also keinen erheblichen Schwankungen unterworfen war.

Knapp zwei Drittel der gegenwärtig besetzten MTB weisen nur 1-3 BP/Rev. auf, während 22% der besetzten MTB immerhin mit 4-7 BP/Rev. vertreten sind. In 26 MTB(15%) kommen MTB-Bestände von 8-20 BP/Rev. vor, die sich auf alle 0. g. Verbreitungs­schwerpunkte verteilen. Die am dichtesten besiedel­ten MTB sind das MTB 2738 Putlitz/PR mit 14 BP/ Rev., das MTB 3949 Schlepzig/LDS mit 15 BP/Rev. das MTB 3450 Müncheberg/MOL mit 15-20 BP/Rev. sowie die beiden MTB 3148 Eberswalde/BAR und 3149 Falkenberg/BAR -MOL mit je 16-20 BP/Rev.

Gefährdung

In der aktuellen Roten Liste Brandenburgs wurde die Gebirgsstelze aufgrund des positiven langfris­tigen Trends und des relativ guten Bestandes in die Vorwarnliste abgestuft(RysLavy& MADLow 2008), wo sie auch in Berlin geführt wird(Wırr 2003). Sie kann als eine Indikatorart für naturnahe und