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Band 19 Sonderheft
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346
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Schafstelze(Motacilla flava)

13.500- 17.500 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft hBV

LA.

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

ADEBAR 2005 bis 2009

Veränderung Rasterfrequenz

Rasterfrequenz 98%(n= 284)

Häufigkeitsklasse 2-3

99%(n= 286)+1%(n=+2)

47 820 21-50 51.150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 8

Verbreitung

Die Schafstelze ist in Brandenburg und Berlin flä­chendeckend verbreitet. Durch das eingeschränkte Lebensraumangebot sind waldreiche Landschaften wie z. B. im Raum Wittstock , Rheinsberg , Templin , in der Schorfheide, Lieberoser Heide und im Hohen Fläming recht dünn und lückenhaft besiedelt. Auch das zentrale Stadtgebiet von Berlin weist aus diesem Grund nur wenige Vorkommen auf. Die Konzentra­tionsräume werden durch eine dichte Besiedlung in den großen Offenland- und Agrargebieten und in den noch einen größeren Anteil an Grünland aufweisenden Niederungen ersichtlich. So hat die Schafstelze ihren höchsten Verbreitungsgrad im Havelland, in der unmittelbar daran anschließen­den Mittleren Havelniederung, im Rhinluch, in der Elbtalaue, in der Uckermark, im Oderbruch , auf der Seelower Platte und im Spreewald.

Im Vergleich zur Kartierung von 1978-82 haben sich keine Veränderungen im Verbreitungsbild vollzogen. Die geschlossene Besiedlung ist erhalten geblieben.

Bestand

Mit einer mittleren Bestandsgröße von 15.500 BP/

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 36%(Signifikanz*2).

27 85 95 56 15

Rev.(Spanne: 13.500-17.500 BP/Rev.) fällt die Be­standsschätzung für den Zeitraum der ADEBAR­Kartierung deutlich höher aus als die Schätzung des Landesbestandes für Mitte der 1990er Jahre mit im Mittel 8.000 BP/Rev.(Kaıse in ABBO 2001). Auf­grund des durch die Monitoringdaten dokumentier­ten stark negativen Bestandstrends seit der Jahrtau­sendwende, dürfte die damalige Größe des Bestarn­des eher zu gering eingeschätzt worden sein und war möglicherweise sogar noch höher als gegenwärtig. Die Bestandsschätzungen für die Schafstelze auf größeren Flächen sind durch die oft kolonieartige Siedlungsweise mit Unsicherheiten behaftet. Auss?­gen zur langfristigen Bestandsentwicklung sind nur eingeschränkt möglich. Ab den 1970er Jahren wird im Zuge der intensiven Grünlandnutzung und der großflächigen Trockenlegungen des Feuchtgrünlan­des von einer Bestandsabnahme ausgegangen(DıtT­BERNER 1996, Kaıse in ABBO 2001). Möglicherweise erfolgte jedoch gleichzeitig eine stärkere Besiedlung des Ackerlandes. Der neuerliche Abnahmetrend ist schwer zu deuten und steht möglicherweise im Zusammenhang mit den aktuellen Nutzungsände­rungen auf den Landwirtschaftsflächen(Monotonie durch den Anbau nur weniger Feldfrüchte, enor­me Zunahme des Maisanbaus, Intensivierung der Grünlandnutzung).

Schafstelzen besiedeln die meisten MTB in ei­ner Häufigkeit von 8-50 BP/Rev.(63%). MTB mit kleinen Vorkommen von 2-7 BP/Rerv. stellen einen Anteil von 12%. Für ein Viertel der MTB wurden die Bestände auf über 50 BP/Rev. geschätzt, wobei maximal für 15 MTB(5%) der Bestand auf 151­400 BP/Rev. beziffert wurde. Es wurden jedoch nur ausnahmsweise Dichten von über 200 BP/Rev. auf einem MTB erreicht. Die größten Vorkommen Wu! den für folgende MTB gemeldet: MTB 3543, Ketzin / HVL-PM mit 110 gezählten und 180-230 geschätz­ten BP/Rev., MTB 3550, Beerfelde/LOS mit 150-250 geschätzten BP/Rev., MTB 4049, Lübben/LDS mit