356 Erlenzeisig(Carduelis spinus)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
42%(n= 121)
Rasterfrequenz
Häufigkeitsklasse 0 Anzahl TK 2005-2009 210
Verbreitung
Der Erlenzeisig besiedelt in Brandenburg und Ber lin etwas mehr als ein Viertel aller MTB. Die einzelnen Vorkommen liegen allerdings weit verteilt im Land und auffällige Verbreitungsschwerpunkte zeichnen sich nicht ab. Das Verbreitungsbild dieses klassischen Waldvogels wird entscheidend vom Vorhandensein größerer Forstflächen mit einem entsprechenden Fichtenanteil beeinflusst.
Die Wertung der Angaben ist von methodischen Schwierigkeiten überlagert. In der angegebenen Wertungsspanne von Anfang April bis Mitte Mai (SüpBEcK et al. 2005) verweilen noch sehr viele nordische Artvertreter im Gebiet, die gerade im April durch ihren Gesang und Singflüge ein Revier vortäuschen können. Hier wären in jedem Fall Nachkontrollen im Mai erforderlich, wenn die Masse der Durchzügler verschwunden ist- und nur, wenn entsprechende zeitliche Bestätigungen erfolgen, sollte das Vorkommen als Revier gewertet werden.
Das Ansiedlungsverhalten des Erlenzeisigs ist stark vom Nahrungsangebot an Fichtensamen bestimmt, wodurch erhebliche Fluktuationen im Vorkommen der Art auftreten. Vor diesem Hintergrund ist der relativ hohe Anteil besetzter MTB zu sehen, die während der beiden Kartierungen 1978
1995 1997
Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 83%(Signifikanz*3).
1999 2001 2003 2005 2007. 2009
240—- 380 BP/Rev.
Otis 19(2011), Sonderhef‘
sBV
ADEBAR 2005 bis 2009
27%(n=79)
Veränderung Rasterfrequenz
-35%(n=-42)
47 8-20 21-50 51-150 151-400 18 4 2 0 0
82 und 2005-09 nur in einem Kartierungszeitraum besiedelt waren, ebenso der deutlich geringere Verteilungsgrad während der ADEBAR-Kartierung im Vergleich zur Kartierung 1978-82.
Bestand
Der Erlenzeisig ist in Brandenburg und Berlin ein sehr spärlicher Brutvogel. Für den Zeitraum der ADEBAR-Kartierung summieren sich die Angaben für die einzelnen MTB auf einen Bestand von 240-380 BP/Rev. Inwieweit diese Bestandsgröße alljährlich in Brandenburg und Berlin präsent ist, ist durch die methodischen Schwierigkeiten bei der Reviereinstufung und der durch das Nahrungsangebot bestimmten hohen Ortswechselrate der Ansiedlungen schwer einzuschätzen. So war auch die Angabe von 50-100 BP/Rev. für Mitte der 1990er Jahre mit großen Unsicherheiten behaftet(SCHMIDT in ABBO 2001). Die durch die Monitoringdaten suggerierte sehr starke Abnahme dürfte insbesondere durch das nomadische Ansiedlungsverhalten zwar für die entsprechenden Probeflächen zutreffen, j°doch großräumig ebenfalls sehr unsicher sein.
Erlenzeisige konnten auf den besiedelten MTB überwiegend nur in kleinen Vorkommen von 13 BP/Rer. festgestellt werden(70%). Etwas umfangreichere Bestände von 4-20 BP/Rev. wurden für 27% der besiedelten MTB ermittelt. Für das MTB 2843, Rheinsberg/OPR (12 gezählte BP/Rev.) und das MTB 2943, Rheinsberg-Süd(19 gezählte und 20-30 geschätzte BP/Rev.) wurde sogar die Häufigkeitsstufe von 21-50 Rev. angegeben.
Gefährdung