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Band 6 Heft 1/2
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2 HAUPT, H.; MÄDLOW, W.& TAMMLER, U.: Avifaunistischer Jahresbericht 1996

Kreise:

B Berlin, BAR Barnim, BRB Brandenburg, CB Cottbus, EE Elbe-Elster, FF Frankfurt/O.; HVL Havelland , LDS Dahme-Spreewald , LOS Oder-Spree , MOL Märkisch Oderland, OHV Oberhavel, OPR Ostpriegnitz-Ruppin, OSL Oberspreewald-Lausitz, P Potsdam, PM Potsdam­Mittelmark, PR Priegnitz, SPN Spree-Neiße , TF Teltow-Fläming , UM Uckermark .

Bei folgenden häufig genannten Gebieten wird im Text auf die Angabe des Kreises verzichtet: Untere Havelniederung/HVL , Gülper See/HVL , Rietzer See-Streng/PM , Nieplitzniederung bei Zauchwitz und Stangenhagen/PM +TF, Peitzer Teiche/SPN , Schlepziger Teiche/LDS , Feucht­wiesen SE Lübben/LDS , Alte Spreemündung/LOS, Senftenberger See/OSL , Kleinkoschener See/OSL , Talsperre Spremberg/SPN , Unteres Odertal/UM(z.T. BAR), Angermünder Teiche/ UM, Zuckerfabrikteiche Prenzlau/UM, Unter-Uckersee/UM.

Beobachter:| WD: W. Dittberner; HH : H. Haupt; H&MH: H.& M. Haupt; MK: M. Kühn; TN: T. Noah; BR : B. Ratzke; TR: T. Ryslavy; RZ: R. Zech.

2. Übersicht Angaben zum Wetter sind den Berichten der BOA(1997a, b) entnommen.

Der Winter war der kälteste seit 26 Jahren und vor allem durch langen Dauerfrost, geringe Niederschläge und(vor allem im Februar) eine dünne Schneedecke gekennzeichnet. Aufgrund der kalten Witterung gelangen nur wenige Winterbeobachtungen, z.B. wurden im Januar nur zwei Rotmilane gemeldet und es gab nur einen Winternachweis des Kranichs. Bemerkenswert sind zwei Beutelmeisen im Januar an der Alten Spreemündung und eine Heringsmöwe am 6. Januar bei Schwedt . Mindestens 21 Rohrdommeln konzentrierten sich an den letzten offenen Wasserstellen- mindestens fünf von ihnen überlebten den Winter nicht. Bemerkenswert war eine überaus starke Invasion des Seidenschwanzes mit fast 15.000 gemeldeten Vögeln. Weitere beachtliche Konzentrationen betrafen 71 Waldohreulen in Lebus , 10000 Wacholderdrosseln im Januar in Frankfurt , einen Trupp von 2400 Bluthänflingen bei Duben und 415 Hohltauben bei Lindenau- die bisher größte im Winter beobachtete Ansammlung. In Berlin konzentrierten sich wieder die Großmöwen an den eisfreien Havelgewässern(maximal 16 Mantelmöwen, 3500 Silbermöwen).

Das Frühjahr begann winterlich, in Berlin wurden im März noch 25 Frosttage registriert. Zwar löste ein Warmlufteinbruch Ende März deutlichen Zug aus(am 27. März 52000 durchziehende Kiebitze in neun Gebieten), doch verzögerten sich Ankunft und Durchzug vieler Kurzstreckenzieher gegenüber Normaljahren sehr stark. Viele Gewässer waren noch bis Anfang April zugefroren- trotzdem besetzten zumindest einige Fischadler wie in Normaljahren ab Ende März ihre Reviere. Ganz außergewöhnlich früh war auch eine Uferschwalbe am 27. März in Berlin . Bei einigen Arten gab es starke Heimzugkonzentrationen, beispielsweise große Ansammlungen der Pfeifente im Unteren Odertal (7500) und an der Unteren Havel (4550), eine hohe Zahl von Bekassinen(600) im Unteren Odertal, wo sich Mitte März auch 1100 Schellenten sammelten. Auffällig war ein überdurchschnittliches Auftreten von Kurzschnabelgänsen, vor allem an der Unteren Havel ,