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Die Landschaft dieser ehemaligen Rieselfelder zeichnet sich durch eine vielgestaltig und kleinräumig wechselnde Struktur aus. Charakteristische Raumelemente sind rechteckige Rieseltafeln kleinen und mittleren Zuschnitts, durch Wege, Grabensysteme und angrenzende Dämme voneinander getrennt- zugleich aber auch miteinander verbunden. Die nachfolgende Nutzungsbeschreibung bezieht sich auf Abb. 1:
Südlich der Ortschaft Schenkenhorst befinden sich zwei Beweidungsflächen für Rinder und Schafe. Weiter angrenzend beginnen in alle Richtungen die Becken der Rieselfläche, die sich mosaikartig bis an den Wald erstrecken. Sie sind durch ein beckenabgrenzendes Wegenetz durchzogen, dessen Begehbarkeit von der Intensität seiner Benutzung abhängt. Auch im östlichen Teil des Gebietes gibt es solche Beckenflächen, sie sind jedoch inzwischen teilweise landwirtschaftlich genutzt, ausgepflügt und z.T. wieder brachgelegt. Das Untersuchungsgebiet wird von drei Feldwegen durchzogen, davon zwei als Alleen von ehemaligen Ortsverbindungen in Richtung Ahrensdorf. Strukturbildend sind ferner die in Abb. 1 markierten Entwässerungsgräben. Sie sind bis auf die in Bruchnähe befindlichen Vorfluter ausnahmslos und nachhaltig trockengefallen. Die baulichen Reste der ehemaligen Rieseltechnik sind zerstört oder überwuchert und fallen daher kaum mehr ins Auge. Eine Vegetation aus Hochstauden und Büschen hat diese flächenintensiven Anlagen zurückerobert.
Landschaftsbildprägend wirken vor allem die Feldhecken und Feldgehölze. Sie ragen aus der übrigen Vegetation deutlich heraus. Im äußersten östlichen Segment tangiert eine Hochspannungsleitung die Rieselflächen. Die Becken selbst zeichnen sich in den unbewirtschafteten Bereichen als Grünlandbrache durch eine artenreiche Gras- und Krautschicht aus. Die Beckenböden im mittleren Bereich sind jedoch bereits stark verarmt und z.T. flächendeckend mit der Tauben Trespe( Bromus sterilis) bewachsen. Die Mahd erfolgt hier regelmäßig Anfang Juni und hat in den betroffenen Parzellen bereits zu stabil monotonen Pflanzengesellschaften geführt. Die Beckensäume und Erdwälle sind vor allem mit schwarzem Holunder, im nördlichen Bereich auch mit Weißdorn, Wildrose und Ahorn, bewachsen. Die Bestockung ist allerdings vorwiegend lückig. Im östlichen Bereich des Untersuchungsgebietes findet landwirtschaftliche Nutzung unterschiedlicher Intensität statt( vgl. Acker und Brache). Westlich von Struveshof sind vier langgestreckte Erdmieten angeschüttet worden, die aus einem landwirtschaftlichen Entsorgungsfall herrühren.
Ingesamt ergibt sich ein bemerkenswertes Landschaftsbild, das einerseits durch eine dominant geometrisch gegliederte Struktur auffällt, andererseits aber durch eine enorm große Zahl von Einzelelementen kleingliedrig aufgelöst wird. Durch seine Randlage zu Berlin , Potsdam und Ludwigsfelde wie auch durch die Altlastensituation ist das Gebiet bislang von gravierenden Eingriffen verschont geblieben.
Die dynamischen Nutzungsaspekte bestehen im Gebiet aus:
Der Viehauftrieb erfolgt von Schenkenhorst aus und erreicht nicht die Rieselflächen.
- Landwirtschaftliche findet in Form von Mahd der Beckenböden statt. Das Mähgut wird eingesammelt und abtransportiert.
- Die Jagd wird extensiv praktiziert, jedoch befindet sich eine relativ hohe Anzahl von Ansitzen und Hochständen im Gebiet.
- Die Naherholungsnutzung wird von Wanderern, Reitern, Hundehaltern, Mountainbikern und Crossfahrern ausgeübt.
- Auffallend häufig sind Personen im Gelände, die Müll, Schrottautos und andere Teile zurücklassen. iЯ: E.ddA Flächennutzung 1997
12105 Sputzdorf Fla
stab