Heft 
Band 6 Heft 1/2
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77
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OTIS 6(1998) 1/2: 73-83 ZI

3. Material und Methode

Auf dem 600 ha großen Beobachtungsgebiet wurde die Anwesenheit aller Arten mit deutlichem Revierverhalten ermittelt und inRevierpaare"(RP ) sowie inNahrungsgäste" eingeordnet. Damit konnten auch Paare berücksichtigt werden, deren Areale teilweise außerhalb der markierten Grenzen des Beobachtungsgebietes lagen bzw. dort hineinragten. Nicht territoriale Arten und solche mit bis dato nicht eindeutig abgrenzbaren Revieren sind hier ohne Revierpaarangaben aufgelistet. Für den etwa 460 ha großen Teilbereich reiner Rieselflächen, Alleen, Gehölze, Wirtschaftswiesen und Äckern wurde eineLeitartengruppe gebildet(Tab.2). Diese umfaßt Vogelarten, die auf dieser Fläche in auffällig großer Zahl siedeln(Feldlerche, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Sumpfrohrsänger, Dorngrasmücke, Neuntöter, Goldammer) und von den spezifischen Strukturen besonders profitieren. Die zugehörigen Ausgangsdaten sind nach der Methode der Revierkartierung(FLADE 1994; PROJ EKTGRUPPE 1995) erhoben.

Die Untersuchungszeit erstreckt sich bislang über die Jahre 1995 bis 1998:

- 1995 mit je einer Winterbeobachtung im Januar und Februar; in den Monaten März bis August im regelmäßigen Abstand von zwei Wochen.

- 1996 fanden lediglich drei Einzelbegehungen im April, Mai und Juni statt.

- 1997 war die Beobachtungstätigkeit mit insgesamt 12 Begehungen wieder sehr intensiv, wobei auch diesmal von März bis August zwei pro Monat vorgenommen wurden.

- 1998 mit sechs Beobachtungsgängen zwischen April und Juli.

Die Geländegänge erfolgten teils einzeln, teils gemeinsam. Herr Horn(Ludwigsfelde ) ist an

weiteren Terminen ausgewählte Teilgebiete des Areals abgegangen.

Die Daten für Tab. 1 gehen auf Kontrollgänge in den Jahren 1995 und 1997/98 zurück. Die feldornithologische Arbeit erstreckte sich dabei jeweils über den ganzen Tag; zusätzlich fanden je zwei Nachtexkursionen statt. Die Bestimmung von Zahl und Größe der Brutreviere erfolgte hier nach einer standardisierten Methode. Dabei fanden alle Beobachtungen Eingang, die erkennbar auf ein Brutgeschäft schließen ließen(singendes Männchen, Revierverhalten eines Weibchens, Nestbau-, Paarungs- und Fütterungsaktivitäten, Warnverhalten). Zur genaueren Ermittlung der Bestandszahlen und zum Datenabgleich zwischen den beiden Beobachtern wurde

bei jedem nachfolgenden Beobachtungsgang die vorangegangene Revierbestimmung im lokalen Vergleich überprüft und präzisiert.

4. Ergebnisse

Die Bestandszahlen beziehen sich auf Paare mit revieranzeigendem Verhalten(Revierpaare= RP ). Von den gebietscharakteristischen Arten sind Einzelangaben abgezählt aufgelistet. Dabei dominieren Braunkehlchen und Neuntöter über die gesamte Fläche, erstere in und letztere am

Rand der Becken. Die übrigen Arten sind an spezifische Landschaftsstrukturen gebunden und siedeln schwerpunktartig im Gebiet.