Heft 
Band 6 Heft 1/2
Seite
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OTIS 6(1998) 1/2: 80-86 87

Buschwerk war nach der Schafweide dauerhaft eingegangen. Im Jahr 1985 wurden ferner auch selbstgefertigte Bojen mit Beschilderung ausgebracht.

Ab 1989 gab es für zwei Jahre Schwierigkeiten mit der Organisation des Flächenmanage­ments. Dann ging der damalige Kreis Spremberg, vertreten durch sein Umweltamt in die Verantwortung. Durch Realisierung erster Pflegemaßnahmen wurden somit die mühsam hergestellten Offenlandbedingungen erhalten. Ab 1995 sind Jährlich z.T. umfangreichere Aktionen realisiert worden. Die stetig wiederkehrenden Niedrigwassersituationen nach 1990 und besonders das lange Niedrigwasser 1992/93 begünstigten in Teilen abermals eine rasche Weidenverbuschung, die bei der jährlichen Mahd nicht immer mit behandelt werden konnte. Das Jahr 1996 stellt den Höhepunkt aller bisherigen Maßnahmen zur Optimierung der Inseln dar und zeigt effektvoll, wie mit Mut, Entschlußkraft und Geschickdurchschlagende Erfolge erreicht werden können. Mit dem Behandeln der Flächen in zwei Arbeitsgängen mit Schlegelmäher bzw. Forstmulcher und anschließendem Bodenfräsen wurde bis 4 m hohes Weidengestrüpp, z.T. noch vorhandene alte Stubben und der dichte Grasaufwuchs vor Ort verarbeitet(Abb. 2, Abb. 3). Damit waren ideale Bedingungen für potentielle Brutvögel der Saison 1997 geschaffen.

Neben den erhofften positiven Effekten für die Brutvögel der Inseln sind auch verbesserte Rastbedingungen für heimziehende Wasser- und Watvögel angestrebt worden. Die einge­leiteten positiven Tendenzen im Gebietsmanegement wurden auch 1997 und 1998 fortgesetzt. Soweit zur groben, wechselvollen Geschichte dieses Teilgebietes im heutigen NSG Talsperre Spremberg. Im folgenden sollen einige Daten zu den Brutergebnissen der Saison 1997 und 1998 die Wirksamkeit der Maßnahmen unterstreichen.

2. Ergebnisse der Brutsaison 1997 und 1998

Zu Beginn sei noch eine kurze Situationsbeschreibung zum Gebiet inkl. Nennung ergänzender Schutzmaßnahmen vorangestellt.

Derzeitig sind beide Inseln frei von jeglichem Baum- und Strauchaufwuchs. An wenigen Stellen haben sich Schilfhorste entwickelt, die im Staubereich+91 bis+92 m NN siedeln. Diese erfüllen eine Deckungsfunktion für einige weitere Brutvogelarten der Inselgruppe. Bei Normalstau sind die Brutinseln durch 0,2 bis ca. 1 m tiefes Wasser voneinander getrennt. Auf den Inselkernen sind weitere Tieflagen z.T. rinnenartig entwickelt und können bei entspre­chend optimalen Wasserständen Vernässungszonen bilden. Nur ein kleiner Bereich im Süd­westen der östlichen Insel ist relativ sicher gegen Hochwasser über Normalstau+ 92 m NN. Seit einigen Jahren ist der Winterstau deutlich angehoben worden(bis+92,5 m NN). Er soll im Frühjahr solange wie möglich auf hohem Niveau gehalten werden. Dies führt dazu, daß die kleinere Insel im April nur eingeschränkt als Brutplatz nutzbar ist. Bei sehr hohen Wasser­ständen kann es dazu kommen, daß die Limikolen genötigt sind, die höchsten Inselteile zum ersten Brutversuch zu nutzen. Diese Situation muß aber nicht zwingend von Nachteil sein, wie das Jahr 1998 belegt.

Im Jahr 1984/85 angebrachte Gebotsschilder zum Nichtbetreten der Flächen in der Zeit vom 01.04.- 10.07. eines jeden Jahres säumen z.T. noch heute die Inselbereiche und wirken weiterhin. Zusätzlich werden jährlich Bojenabsperrungen für die Brutperiode vorgenommen, die u.a. ein westseitiges Umfahren der Insel verwehren sollen. Die Bojenmarkierungen werden ebenfalls relativ gut beachtet. Dennoch sind immer wiedermal Betretungen bzw. Angeln