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Band 6 Heft 1/2
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116__ FRÄDRICH, J.: Brutbiologie der Wasserralle 1979-1995

- Kiesgrube Arkenberge/Berlin-Pankow, Malchower Torfstiche/Berlin-Hohenschön­hausen, Berllpfuhl, Fischteiche und Kaulsdorfer See/Berlin-Hellersdorf, Wannsee Heckeshorn/Berlin -Zehlendorf(an je 1Tag).

Dabei erfolgte ab 1981 an 364 Tagen der Einsatz einer Klangattrappe zur Feststellung des Vorkommens von Wasserrallen.

Neben der Beringung(386 Ind.) wurde auf besondere Anregung von Dr. A. Stiefel seit 1992 auch die Telemetrie als Methode zur Ermittlung des Aufenthaltsortes individuell markierter Wasserrallen eingesetzt. Trotz erheblicher Erschwernisse durch die aufwendige, gebührenpflich­tige und von fehlendem Sachverstand zeugende Genehmigungspraxis der Berliner Senatsnatur­schutzbürokratie und Ablehnung einer Förderung z.B. durch die Forschungskommission der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft , aber andererseits gefördert durch die rechtlich, fachlich und verwaltungstechnisch kompetente sowie unterstützende Arbeit der Naturschutzbehörden des Landes Brandenburg konnten bis einschließlich 1995 insgesamt 14 Rallen mit Tracking­sendern versehen werden. Die Sender waren so angebracht, daß die Wasserrallen nur wenig belastet wurden, wofür auch die Beobachtungen erfolgreicher Bruten besenderter Tiere sprechen, und die Sender spätestens bei der Mauser abgestreift wurden. Eine ausführliche Darstellung und Auswertung der telemetrischen Untersuchungen erfolgt gesondert von der vorliegenden Arbeit.

Angaben zum Ablauf des Brutgeschehens lieferten 6 Funde frischer Eischalenreste ausgeraubter Gelege, weitere 23 Gelegefunde und 6 Beobachtungen bzw. 146 Beringungen von Jungvögeln abschätzbaren Alters. Soweit keine anderen Hinweise vorlagen, erfolgten die von diesen Beobachtungen ausgehenden Berechnungen auf folgender Grundlage:

Tägliche Eiablage, Vollgelege mit 8 Eiern, 20 Tage Brutzeit beginnend mit der Ablage des letzten Eies, Alter der Jungen beim Flüggewerden 50 Tage.

Bei Gelegefunden ohne weitere Beobachtung der Entwicklung der Brut wurde angenommen, daß die Hälfte der Brutzeit verstrichen sei. Soweit möglich,wurde die Zusammengehörigkeit von Gelegen und/oder Jungvögeln zu einer Brut berücksichtigt.

3. Ergebnisse

In folgenden Gebieten wurden bei den eigenen Beobachtungen Wasserrallen festgestellt: Karower Teiche, Bucher Teiche, Schönerlinder Teiche, Wartenberger Luch, Feuchtgebiet südlich von Blankenfelde , Feuchtgebiet westlich von Klein-Köris, Wernsdorfer See, Gosener Graben, Flakensee und Kiesgrube Arkenberge.

Wasserrallen konnten bei relativ milden Wintern im Januar im Brutgebiet festgestellt werden, frühestens Ende Februar traten balzende Rallen und im Duett rufende Paare auf. Spätestens Anfang April wurden auch nach strengen Wintern die ersten Brutreviere von balzenden Wasserrallen und Paaren besetzt. Dabei besetzten sowohl Männchen als auch Weibchen Reviere und lockten Partner an.

Anfang April wurden auch die ersten neu erbauten Nester gefunden und der zeitigste Fund eines unvollständigen Geleges mit 4 Eiern erfolgte am 04.04.1992. Dieses Gelege enthielt am 07. April 6 Eier und wäre theoretisch auch Anfang April bereits vollständig, wurde aber leider ausgeraubt.