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Band 6 Heft 1/2
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MKT/BT Mm WL/WS/SLT ua

Paare

Abb. 5: Summen der maximal ermittelte Paarzahlen in den Brutgebieten Karower/Bucher Teiche(KT/BT) bzw. Wartenberger Luch/Wernsdorfer See/Schönerlinder Teiche u.a.( WL/WS/SLT ua) 1981-1995

4. Diskussion

Die bis 1990 ermittelten phänologischen Daten wurden durch die Weiterführung der Untersu­chungen in den wesentlichen Zügen bestätigt, das vermutete mögliche Vorliegen von Gelegen bereits Anfang April konnte nachgewiesen werden.

Die bekannte Tatsache, daß bei den Wasserrallen auch die Weibchen Reviere besetzen können und Partner anlocken, ist ebenfalls wiederholt beobachtet worden. Auf dieser Grundlage und ausgehend von den bekannten ähnlichen Verhältnissen bei der Kleinen Ralle(Porzana parva) stellte ich schon Mitte der 1980er Jahre die Frage, ob z.B. beim Wachtelkönig(Crex crex) nicht nur die Männchen rufen und auf Klangattrappen reagieren oder darunter auch Weibchen sind. Die mit dieser Frage geäußerte Vermutung, daß auch bei dieser Art Weibchen Reviere besetzen und evtl. Partner anlocken, wurde durch die lobenswerte Arbeit von J. Sadlik(Schwedt/O .) nach seiner mündlichen Mitteilung bestätigt. Die gleichen Verhältnisse lassen sich auch für die Tüpfelralle(Porzana porzana) vermuten.

Die bisherigen Aussagen zu den günstigsten Terminen für die Untersuchung von Brutbeständen der Wasserrallen konnten weiter untermauert werden: Ermittlung der Paarzahl Mitte bzw. evtl. besser Ende April; Brutnachweise durch Gelegefunde im Mai und durch Beobachtung nicht­flügger Jungvögel Ende Juni bis Mitte Juli(Abb. 6). Dabei ist besonders bei der Ermittlung der Paarzahlen Vorsicht geboten, da- wie die telemetrischen Untersuchungen zeigen- die Rallen auch voneinander getrennte, entfernte Reviere bzw. Revierteile nutzen und akustisch markieren. Deshalb sollte nach Möglichkeit bei benachbarten Revieren geprüft werden, ob es sich auch tatsächlich, wie normalerweise vermutet, um verschiedene Paare handelt. Das könnte durch die gleichzeitige Beobachtung der Paare in den verschiedenen Revieren erfolgen. Dieser Frage sollte evtl. auch bei der Untersuchung der anderen Rallenarten nachgegangen werden.

Bei der Untersuchung der Bestandsschwankungen erhärtete sich die Annahme, daß die Ursa­chen dafür hauptsächlich in den großflächig wirkenden Witterungsbedingungen der Winter und lokal besonders in Wasserstandsbedingungen liegen.

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