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Band 6 Heft 1/2
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| OTIS 6(1998) 1/2: 122-137 125

en. daß keine weitergehende Aussagen(z.B. zu Umsiedlungen und Bruterfolg) gemacht werden ınd können. Somit kann diese Erfassung auch nicht als Revierkartierung im definierten Sinne der angesehen werden, sondernlediglich als Kartierung der singenden Männchen(sM) im 0.8. ınd Zeitraum. Dies ist auch bei den Abundanzangaben zu berücksichtigen. vie Eine Differenzierung der Vegetation erfolgte anhand der nachfolgend genannten Habitatpara­ize meter. Dabei werden die Faktoren berücksichtigt, von denen angenommen wird, daß sie für eine ze- Ansiedlung des Ziegenmelkers von Bedeutung sind: ine- Vegetationsstruktur/-zusammensetzung,

- Deckungsgrad der Vegetation, lie- Deckungsgrad der einzelnen Vegetationsschichten, en- Wuchshöhe der Vegetation, lie= Flächenanteil der offenen Sandböden.

Bei den Ziegenmelker-Habitaten handelt es sich vorwiegend um Mosaiklandschaften, die sich aus unterschiedlich strukturierten Biotoptypen zusammensetzen. Eine Charakterisierung dieser | als homogene Einheit betrachteten Biotoptypen erfolgt auf deskriptiver Ebene.

4. Ergebnisse 4.1. Bestand, Abundanz und Habitatpräferenz

Auf beiden Truppenübungsplätzen besiedelten die Ziegenmelker vorrangig mit jungen Pionier­gehölzen bestandene Sandheiden und unterschiedliche Ausprägungen der 5-15jährigen Birken­vorwälder mit ausgedehnten Heidekrautflächen(vgl. Tab. 1). Diese kleinräumigen und abwechs­lungsreichen Mosaiklandschaften sind durch die Nebenerscheinungen der militärischen Nutzung, z.B. periodische Brände, mechanische Einflüße und eine wechselnde Frequentierung der Flächen, entstanden(vgl. BEUTLER 1993b).

Eine Reihe der vom Ziegenmelker besiedelten Lebensräume gehören zu. den nach$ 32 Branden­burgisches Naturschutzgesetz(BbgNatSchG) geschützten Biotope, So Borst- und Trockenrasen, Zwergstrauchheiden, Zwergstrauch-Kiefernwälder/-forsten und Kiefern-Vorwälder. Beschreibung der vom Ziegenmelker auf den Jüterboger TÜP besiedelten Lebensräume(in Klammern jeweils der Deckungsgrad in%):

* Sandheide:

Die Sandheiden auf den Jüterboger TÜP sind weiträumige, gehölzarme Sandoffenlandschaften,

die sich mosaikartig aus Sanddünen, lückigen Sandtrockenrasen(10-30%) und größeren S Beständen der Besenheide(Calluna vulgaris )(10-40%), auf dem TÜPJüterbog-Ost auch t ı Besenginster(Sarothamnus scoparius), zusammensetzen. Der Deckungsgrad der Vegetation liegt insgesamt zwischen 10-60%. In dem im Durchschnitt etwa 10cm hohen Sandtrockenrasen dominiert das Silbergras(Corynephorus canescens) mit eingestreuten Trockenrasenarten wie z.B. - Bergsandglöckchen(Jasione montana), Kleines Habichtskraut(Hieracium pilosella), Moose (Polytrichum spec.) und Flechten(Cladonia spec.). Pioniergehölze mit Sandbirken (Betula pendula ), selten Kiefern(Pinus sylvestris ), kommen vereinzelt oder in kleinen Gruppen vor (<10%). Die Ziegenmelker besiedelten vor allem Sandheidenbereiche mit größeren eingestreuten Birken-Beständen, die zum Birkenvorwald überleiten.

A

A a ES N

* 5-10jähriger Birkenvorwald mit Calluna-Beständen: Auf den aufgelassenen Sandflächen bzw. Sandheiden, die 5-10 Jahre nicht mehr genutzt wurden,