130__ OEHLSCHLAEGER, S.& RYSLAVY, T.: Zie enmelker auf Truppenübungsplätzen Wa dr LAN A, 4.; Zlegenmelker auf Truppenübungsplätzen_
Aus den westlichen Bundesländern liegen vergleichsweise wenige Bestandsangaben des
Ziegenmelkers auf TÜP vor, zudem nur aus Nordrhein-Westfalen :
- TÜP Haltern/Nordrhein-Westfalen (3.200 ha): 32(geschätzt bis 40) SM; bei optimaler Habitatstruktur kleinräumig bis 15 sM/km?(1987/88)(SEIFERT 1990);
- TÜP- Senne/Nordrhein -Westfalen (11.600 ha): 60 sM(H. Wolf in REGIERUNGSPRÄSIDENT DETMOLD et al. 1992).
Auch diese TÜP-Bestände liegen relativ hoch; zugleich bilden diese beiden Vorkommen bereits
annähernd den nordrhein-westfälischen Landesbestand(z.B. SEIFERT 1990).
5. Diskussion
5.1. Bestand und Verbreitung
In Deutschland wird der Bestand der Ziegenmelker derzeit auf ca. 6400 Rev.(RHEINWALD 1993) geschätzt. Für Brandenburg werden mindestens 700 bis 800 Rev. angegeben, die sich überwiegend auf ehemaligen und derzeit noch genutzten TÜP befinden(DÜRR et al. 1997).
Bei einer Zusammenfassung lediglich der Bestandsdaten der in Tab. 2 aufgeführten TÜP ergeben sich, bezogen auf die erfaßte Fläche von ca. 30.000 ha, bereits 550 Ziegenmelker-Reviere. Diese Bestandsangabe ist im Vergleic
h zum geschätzten Bestand für Brandenburg sehr hoch, da von den aus Naturschutzsicht bedeutendsten TÜP Brandenburgs - nach BEUTLER( 1992) insgesamt 25 TÜP mit 93000 ha- erst knapp ein Drittel erfaßt worden ist. Unter Brücksichtigung des Kenntniszuwachses und der nachgewiesenen Bestandszunahme auf mehreren TÜP innerhalb der letzten Jahre(Tab. 2) kann ein Mindestbestand von 1.000 bis 1.200 Rev.(davon 80-90% auf TÜP) für das Land Brandenburg prognostiziert werden. Der Ziegenmelkerbestand auf den brandenburgischen TÜP dürfte“nur” 800-1.000 Rev.betragen, da manche TÜP nur gering(z.B. Döberitzer Heide) oder auch gar nicht(z.B. Altranft) besiedelt sind.
Am“TÜP -reichen” Land Brandenburg wird die von BAUER& BERTHOLD(1996) gegebene Einschätzung für Mitteleuropa besonders deutlich, daß sich regionale Bestände vor allem auf
Truppenübungsplätzen halten konnten, während die Art ansonsten in Mitteleuropa großräumige Bestandseinbußen zu verzeichnen hatte.
Interessanterweise decken sich die in Tab. 2 aufgeführten Verbreitungsschwerpunkte fast voll
ständig mit den kontinentalsten und sommerheißesten Gebieten älterer Klimakarten(vgl. METEOROLOGISCHER UND HYDROLOGISCHER DIENST DER DDR 1953). All diese Gebiete weisen Sandüberlagerungen(Talsande, Schwemmsande, sandige Hochflächen) auf, so daß sich diese Flächen im Sommer im Vergleich zu den umliegenden Räumen stärker aufheizen, wodurch sich die Nahrungssituation(Insekten) entscheidend verbessern dürfte und somit eine wesentliche Ansiedlungsbedingung erfüllt wird. Die TÜP wurden historisch überwiegend auf landwirtschaftlich ertragsarmen Sandböden angelegt. Somit können diese Gebiete mit oberflächig anstehenden Sanden als Überlebens- bzw. auch als Rückzugsgebiete des Ziegenmelkers betrachtet werden, zumal hier eine Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung nur mit einem nicht vertretbaren Düngemittelaufwand möglich gewesen wäre.
5.2. Abundanz und Habitatpräferenz
Nach GLUTZ& BAUER(1980) besiedelt der Ziegenmelker verschiedene Heide- und Wald