TIS 6(1998) 1/2: 138-144
OTISI6(1998) A/2: K3BHMnnn mnlell TAO
(UG ) ausgewählte Raum ist 5769,60 ha groß. In dieses Areal integriert sind drei Totalreservate mit insgesamt 524,80 ha. Verwaltungspolitisch gehören etwa 70% dem Landkreis Oberspree wald-Lausitz (OSL ) und 25% dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS ) an. Im äußersten Nordosten berührt der Landkreis Spree-Neiße (SPN ) das Gebiet.
Das sich in Folge seiner geologischen Entstehung von Südost nach Nordwest erstreckende UG dehnt sich bis auf maximal 17,1 km aus. Die größte Breite beträgt von Südwest nach Nordost 6,8 km. Aufgrund des außerordentlich geringen Gefälles(15 cm/ km), bei einer Höhe zwischen 47,6-53,0 m ü.NN konnte sich die Spree postglazial in eine Vielzahl von Flußarmen aufspalten. Ständige dynamische Umverlagerungen der Wasseradern führten zur Bildung eines in sich geschlossenen Binnendeltas, dessen Ausprägung in Mitteleuropa keine Entsprechung findet. Im UG sind 443 km Flußläufe erster Ordnung ausgewiesen. Weitere gleichmäßig angelegte Entwässerungsgräben und kleinere Kanäle, häufig bereits stark verlandet, sind untereinander vernetzt und prägen das Landschaftsbild. Mit der Errichtung mehrerer Talsperren im Oberlauf der Spree , blieben die periodischen Winterhochwasser seit 1970 aus. Ferner führte die Anlage von Polderflächen(Stauabsenkung Süd, Kleines und Großes Gehege) und der Bau von drei Schöpfwerken zu starken ökologischen Beeinträchtigungen. Mehrere gleichmäßg verteilte Staugürtel halten den Wasserstand ganzjährig auf einem, durchschnittlich nur wenige Dezimeter unter der Geländeoberfläche liegenden konstanten Niveau. Abgesehen von durch Moorsackungen entstandenen Flachgewässern(z.B. im Kleinen Gehege), sind größere Überschwemmungen lediglich nach ergiebigen Niederschlägen festzustellen. Dennoch entwickeln sich im Frühjahr, insbesondere im Südosten des UG viele kleinere Temporärgewässer, die den Moorböden bis weit in den Sommer einen frischen bis nassen Charakter verleihen. Bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von etwa 525 mm gehört das UG zum kontinental geprägten ostdeutschen Binnenklima. Die hohe Luftfeuchtigkeit erklärt sich aus dem Wasserreichtum der Landschaft.
Wälder, Forsten und Laubgebüsche unterschiedlichster Ausprägungen, Altersklassen und Entwicklungsstufen stocken auf knapp der Hälfte des UG. Dominante Waldgesellschaften sind neben Erlenforsten, Erlen-Eschen- und Erlenbruchwälder. Der Anteil der Erle am gesamten Baumartenspektrum liegt bei über 90%. Landwirtschaftliche Nutzung erfolgt nahezu ausschließlich auf Grünlandbasis. Die Hälfte des UG unterliegt dieser Nutzungsform, doch beträgt der Anteil aufgelassener Bereiche insbesondere auf den kleinparzellierten, schwer zugänglichen Standorten derzeit etwa 30%. Typische Wiesengesellschaften sind Schlankseggenriede und Rohrglanzgraswiesen. An vielen Stellen ist das Landschaftsbild durch verbuschte Geländepartien geprägt, da die Bewirtschaftung zuweilen seit Jahrzehnten eingestellt wurde. Im Zusammenhang mit dem Gewässerlabyrint verleiht die Vielzahl der Aspekte in Form von Baumzeilen, flußbegleitenden Gehölzen, Busch- und Baumgruppen, Heckenrelikten, Solitärgehölzen, frühen Sukzessionsstadien und ihre enge Verzahnung untereinander dem UG einen großparkartigen Charakter.
In der folgenden Übersicht ist die gegenwärtige Flächenverteilung zusammenfassend dargestellt: (aus: Biotoptypenkartierung PEP Spreewald)