Heft 
Band 20
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Über den ersten Wiederfund eines markierten, von Hand aufgezogenen Mauerseglers berichteten bereits HEINROTH& HEINROTH(1924), auch wenn die Umstände nicht ganz abgesichert waren. Erstmals erwähnte WEITNAUER(1980) den Totfund eines Einjährigen, der im Nachbarkasten als Adoptivkind aufgewachsen war. In der Artbearbeitung im Handbuch(WEITNAUER& SCHERNER 1980) konnten zwei weitere langfristige Ortsfunde von im Vorjahr adoptierten Mauerseglern aufgeführt werden.

Ein Fernfund eines adoptierten Mauerseglers ist bemerkenswert. Der im Kloster bei München zu anderen Jungvögeln gesetzte Segler war nach dem Ausfliegen zwei Monate später in Marokko getötet worden. Er war überhaupt der einzige Wiederfund außerhalb dieser Kolonie(SIEGNER 1990).

Über den Wiederfang eines nach Handaufzucht 2004 frei gelassenen Mauerseglers berichtete Frau H. Matthes(www.commonswift.org/3123Matthes. html). Er war 2005 an der Kolonie in Kronberg (s.o.) als Nichtbrüter bei der Nestsuche kontrolliert worden.

Wegen der hohen Brutortstreue sind von dem hier beschriebenen Mauersegler mit dem Vogelwarten­Ring SX 7548 in den kommenden Jahren weitere Ablesungen zu erwarten.

Danksagung: Den Bau und die Montage der Nist­kästen in der Kirche übernahmen die Herren I. Tetzlaff und M. Schulz. Für die Herausgabe des Kirchenschlüssels zu fast allen Tageszeiten auch am Wochenende- danken wir der Familie Huwe aus Beiersdorf . Herrn U. Köppen danken wir für die Angaben zum Datenbestand des Mauerseglers in der Vogelwarte Hiddensee.

Literatur

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