Kleine Mitteilungen
einem zappelnden Zwergtaucher im Fang an die Wasseroberfläche. Mit seiner Beute verschwand er
wieder in dem Abflussrohr.
Am darauffolgenden Tag besuchte ich den Schauplatz noch einmal kurz nach Sonnenaufgang. Auf dem Eis verstreut lagen neun tote Zwergtaucher. Der Bauch und die Brust war bei allen Tieren aufgerissen und Eingeweide und Fleisch herausgefressen worden. Zugleich lag jeweils der Kopf abgetrennt neben dem Rumpf der Vögel. Lediglich ein Zwergtaucher schwamm noch in den„Stromschnellen“ unterhalb des Wehres. Ob die verbliebenen zehn Taucher ebenfalls erbeutet wurden, oder abgezogen waren, konnte nicht festgestellt werden.
Offensichtlich musste der Fischotter nur abwar
ten, bis die hungrigen Wasservögel abtauchten, um auf die Jagd nach ihnen zu gehen. Beim Tauchgang waren die Vögel offenbar ganz auf ihre eigene Beute fixiert und der Otter hatte leichtes Spiel. Möglicherweise ging der Fund eines an der Bauchseite aufgerissenen Gänsesägers(Weibchen) in der Nähe des Fundortes der Zwergtaucher ebenfalls auf das Konto dieses Fischotters. Am Gewässerufer wurden im Schnee einzig Fährten des Fischotters gefunden. Andere Beutegreifer wie z.B. Mink(Mustela vision) oder Iltis(Mustela putorious) konnten daher als mögliche Prädatoren ausgeschlossen werden, zumal der Otter am Vorabend sehr deutlich identifiziert werden konnte. Die Beobachtung des Fischotters erfolgte aus 25 m Entfernung mit einem Fernglas 8x42 Leica . Nachträglich wurden die typischen Fährten an Land identifiziert.
Literatur
Bınner, U.(2001): Der Fischotter(Lutra lutra L.) in Mecklenburg-Vorpommern . Mitteilungen der NGM: 72-93.
Kaıse, L.(2001): Zwergtaucher. In: ABBO: Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin. Verlag Natur& Text. Rangsdorf .
Roskopen, L.(2001): Zur Situation des Fischotters (Lutra lutra ) im Oberspreewald - Empfehlungen für den Naturschutz(Diplomarbeit BTU Cottbus)