Otis 20(2012): 93- 101
Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg
Fünf Jahre nach der letzten Konferenz(siehe Otis 16/2008) gab es wieder eine internationale Großtrappen-Tagung. Das dritte Treffen der Unterzeichnerstaaten des Memorandum of Understanding(MoU) zum Erhalt der Großtrappen in Mitteleuropa im Rahmen der Konvention zum Schutz wandernder Tierarten(Bonner Konvention) fand am 12. und 13. April 2013 in Szarvas (Ungarn ) statt(Abb. 1). Der Konferenz ging ein zweitägiges wissenschaftliches Symposium mit anschließender Exkursion zu den Balzplätzen der Großtrappe im Körös-Maros-Nationalpark(Devavanya) voraus. Am Symposium nahmen außer den Vertretern der 13 Unterzeichnerstaaten des MoU auch Spezialisten und Mitglieder nichtstaatlicher Organisationen aus Spanien , Großbritannien , Russland und den USA teil. Von deutscher Seite wurde das wissenschaftliche Symposium neben dem offiziellen deutschen Vertreter des MoU(T. Langgemach als sog.„National Focal
Torsten Langgemach und Torsten Ryslavy
Point“) auch von Mitgliedern des Fördervereins Großtrappenschutz e.V. besucht.
Schwerpunkt der Vorträge und Diskussionen waren die den Bruterfolg beeinflussenden Faktoren, die Verlustursachen von Altvögeln und die sich daraus ergebenden Anforderungen an den Schutz. Des Weiteren wurden Erfahrungen bei der Lebensraumgestaltung im Hinblick auf Agrarumweltmaßnahmen und aktuelle Forschungsergebnisse ausgetauscht. Schließlich wurde versucht die weltweite Bestandsübersicht zu aktualisieren. Der Weltbestand liegt demnach ungefähr zwischen 41.000 und 47.000 Großtrappen, wovon etwa 3.700 bis 5.300 auf die östliche Unterart 0.£. dybowskii entfallen.
Zu den wichtigsten Ergebnissen des MoU in den letzten Jahren Zählen systematische Bestandserfassungen in Rumänien und Bulgarien und die Verhinderung eines Windparks, der im letzten rumänischen Vorkommensgebiet geplant
Abb. 1: Teilnehmer der internationalen Großtrappenkonferenz im Köros-Maros-Nationalpark. Foto: H. Watzke. Fig. 1: Participants of the international Great Bustard conference in the Körös-Maros National Park.