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Adler“ Brandenburgs angesehen wird, zu stoppen, haben sich der Deutsche Verband für Landschaftspflege(DVL), der Dachverband Deutscher Avifau nisten (DDA ) und die Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt) zusammengetan. In elf Projektregionen in acht Bundesländern beraten die Mitarbeiter des DVL die Landwirte über Rotmilan-freundliche Landnutzung und kümmern sich um den Erhalt von Brutbäumen. Ein Maßnahmenpapier schlägt dabei die Brücke von den biologischen Ansprüchen des Rotmilans zu den erforderlichen und sinnvollen Schutzmaßnahmen(Lerch et al. 2014). Das brandenburgische Teilprojekt umfasst die Fläche des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin und dessen Randbereiche. Hier ist der Landschaftspflegeverband Uckermark-Schorfheide e. V. der Projektpartner mit Ortrud Taeger und Ulf Kraatz als Bearbeiter. Der Projektbeitrag des DDA besteht darin, den Erfolg der Schutzmaßnahmen zu evaluieren. Dazu tragen die Telemetrie und der Einsatz von Horstkameras bei, aber auch die gängigen Methoden der Populationsökologie. Die DeWiSt schließlich hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Rotmilan und die Projektarbeit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Vom 12.-13.5.2014 gab es eine AuftaktTagung zum Projekt in Magdeburg . Die Vorträge dieser Tagung lassen sich über www.rotmilan.org/ tagung-rotmilan-land-zum-leben nachvollziehen. Da es in der Literatur fast keine Untersuchungsergebnisse zur Auswirkung von Folienkulturen auf die Vogelwelt gibt, wurde für 2013 von der Vogelschutzwarte Brandenburg eine solche Untersuchung im EU -SPA„Mittlere Havelniederung“ beauftragt. Hier kam es in den 2000er Jahren zu einer massiven Ausbreitung von Spargelanbauflächen unter Folie im Raum Mötzow auf über 500 ha, was ca. 2% der SPA-Fläche entspricht. Es erfolgte eine Revierkartierung auf 350 ha Fläche unter Folie und auf 350 ha Referenzfläche ohne Folie. Zudem wurde die aktuelle Situation der meisten Vogelarten mit jener der letzten zehn Jahre verglichen. Flächenbrüter-Arten(Kiebitz, Flussregenpfeifer, Wachtel, Feldlerche, Schafstelze, Ortolan) kamen mit insgesamt 199 Revieren auf den Referenzflächen vor, während nur ein einziges Revier(Feldlerche) auf den Folienflächen festzustellen war. Weiterhin wurden 49 Strukturbrüter-Arten an Ackerrändern
sowie in Randstrukturen wie Hecken, Baumrei
Otis 21(2014)
LAS
hen und Feldgehölzen festgestellt; davon wurden 25 Arten analysiert, für die die Folienflächen als potenzielle Nahrungsflächen in Frage kämen. Hier waren es 194 Reviere von 21 Arten an den Referenzflächen, während auf den Folienflächen 114 Reviere von zehn Arten ermittelt wurden, davon allein 76 Reviere von Goldammer und Feldsperling. Auch die Bewertung des Erhaltungszustandes der 31 Arten(sechs Flächenbrüter, 25 Randstrukturbrüter) zeigt ein eindeutiges Ergebnis für die Referenzflächen: vier Arten mit sehr gutem, 16 Arten mit gutem und elf Arten mit schlechtem Erhaltungszustand, dagegen für die Folienflächen: keine Art mit sehr gutem, sieben Arten mit gutem, 24 Arten mit schlechtem Erhaltungszustand.
Besonders bedenklich erscheint die Tatsache, dass 20(!) Arten, die vor der Expansion des Spargelanbaus unter Folie noch Brutvogelarten waren, im Untersuchungsjahr 2013 gar nicht mehr als Brutvogel nachgewiesen werden konnten, darunter Arten des Anhang 1 der Vogelschutzrichtlinie wie Rotmilan , Wespenbussard, Wiesenweihe, Kranich , Wachtelkönig und Sperbergrasmücke. Bei dieser großflächigen industriellen Spargelproduktion unter Folie kam es also nicht nur zu Bestandseinbußen einzelner Arten, die andernorts durch Lebensraumoptimierung ausgeglichen werden könnten, sondern zu einem Zusammenbruch fast der gesamten Brutvogelwelt bis hin zum lokalen Verschwinden von 20 Brutvogelarten.
Auf dem Brandenburgischen Fischerei-Tag am 17.9.2014 nahm schon fast traditionell Tobias
Abb. 5: Waschbären führten zum Erlöschen der Kormo
rankolonie am Streng(SPA„Rietzer See“; Foto: H. Kasper). Fig, 5: Racoons Procyon lotor were the cause for abandonment of a Great Cormorant Phalacrocorax carbo colony at Streng.