Heft 
Band 22
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Gebietsmaximum. Große Rasttrupps von 63 Sandre­genpfeifern und 115 Dunklen Wasserläufern unter­strichen den recht guten Limikolenzug. Ein an den Reckahner Teichen rastender und vielfach bestaun­ter Spitzschwanz-Strandläufer war nicht nur der seltenste Gastvogel des Jahres, sondern gleichzeitig erst der zweite Nachweis für Deutschland . Weitere seltene Nachweise von einem Schelladler und einer Schmarotzerraubmöwe fanden dennoch genügend Beachtung. Das Zuggeschehen hatte im Oktober mit 328 Silberreihern ein neues Gebietsmaximum sowie außergewöhnlich hohe Zugsummen an einem Ort mit 49 Sperbern, 1.300 Kohlmeisen und 700 Blau­meisen zu bieten. Herausragend war weiterhin eine Schlafplatzansammlung von 750 Wiesenpiepern. Für Freude bei den jeweiligen Beobachtern sorgten 7 Rothalsgänse und 4 Zwerggänse am selben Tag am Gülper See und auch ein weiterer Schelladler, eine Schwalbenmöwe(6. Nachweis) und ein Gelbbrauen­Laubsänger(14. Nachweis). Sehr spät lagen die letz­ten Feststellungen von Pirol(5.10.), Ortolan(6.10.), Nachtigall(8.10.), Kleinralle(15.10.), Wespen­bussard(19.10.), Bruchwasserläufer(21.10.) und

Otis 22(2015)

Schafstelze(29.10.). Im November schlossen sich noch Spätnachweise von Austernfischer(5.11.) und Rauchschwalbe(13.11.) an. Daneben zeigten sich ein beeindruckender Trupp von 10 Eisenten auf dem Grimnitzsee und jeweils die einzige Dreizehenmöwe sowie Spornammer des Jahres.

Der beginnende Winter war im Dezember über drei Grad wärmer als normal und mit fast der dop­pelten Niederschlagsmenge auch deutlich zu nass.

Wohl auf Grund der sehr milden Witterung ras­tete ein Steinschmätzer ungewöhnlich spät(2.12.), und auch die Meldesummen von über 900 Schnat­terenten, über 2.000 Krickenten, 175 Löffelenten und über 30.000 Kranichen fielen sicher dadurch bedingt sehr hoch aus. Zu dieser eher ungewöhnli­chen Jahreszeit konnten auch noch drei Weißstörche, eine Zwergmöwe, 11 Beutelmeisen und ein Zilpzalp festgestellt werden. Aufmerksamen Beobachtern ge­langen die seltenen Artnachweise von Weißkopf-Ru­derente(4. Nachweis) und Eistaucher(9. Nachweis). Als auffälligste Negativmeldung konnte erstmals seit vielen Jahrzehnten keine Ohrenlerche in einem Jah­resverlauf beobachtet werden.