Heft 
Band 22
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Frühjahr zur großflächigen Überstauung(Abb. 1). Sie erschwert die landwirtschaftliche Nutzung der nassen, von Röhrichten, Flutrasen und Zweizahnge­sellschaften geprägten Wiesen. Sehr nasse Bereiche im Westteil des Polders sind verschilft und bleiben ungenutzt. Der zentrale Bereich des UG wird durch wechselnasses Feuchtgrünland bestimmt. Die Stand­orte lassen jährlich ein bis zwei Schnitte und/oder in­tensive Beweidung mit Rindern zu. Hier dominieren heute Schlankseggen-Riede, lokal auch Rohrglanz­gras-Röhrichte(Perrick et al. 2011). Nur im Osten sind die Standorte wechselfeucht. Hier wird das Mo­saik aus Pflanzenarten der Schlankseggen- und Ra­senschmielen-Wiesen(Abb. 2) durch eine mäßige bis starke sommerliche Austrocknung des Oberbodens geprägt. Das Gebiet wird intensiver und regelmäßiger als der nassere Westteil des Polders genutzt.

Das UG ist durch Solitärbäume, Baumreihen, Feldgehölze und Sträucher stark gegliedert(Abb. 3). Dabei dominiert die Schwarzerle, ergänzt durch Esche und Stieleiche. Partiell ältere Waldflächen gibt es vor allem im Westteil an Kreploa und Mingoa. Deren forstliche Nutzung blieb in den letzten Jahren aus, was zu einem hohen Anteil an stehendem und liegendem Totholz in den Beständen führte. Dazu kommt ein kompaktes Waldband mit hohem Pap­pelanteil zwischen Radduscher Buschmühle und

Otis 22(2015)

Kossateich. Punktuell stellte sich nach der Nutzungs­aufgabe ab 1990 auf früherem Grünland ein üppiger Aufwuchs aus Grauweiden und jungen Schwarzerlen ein, nicht selten von einzelnen Stieleichen(Überhäl­tern) durchsetzt. Die Gehölzfläche umfasst im UG aktuell etwa 230 ha.

Hinsichtlich der Durchfeuchtung der etwa 320ha Grünland des UG lassen sich folgende drei Stufen unterscheiden:

* nass(etwa 135ha, in niederschlagsarmen Jah­ren wechselnass), bis in den Frühsommer groß­flächig offen anstehendes Wasser(Abb. 1), in Senken lokal ganzjährig(hier Schilf-Röhrichte); Grünlandnutzung stark eingeschränkt: West­spitze des Polders, südlich vom Kreploa- und Mingoa-Wald, zwischen Krummem Wehrfließ und Dubkowkanal(Westteil), beiderseits vom Bischofkanal(Westteil).

* wechselnass(etwa 100ha, in niederschlagsar­men Jahren wechselfeucht), offene Wasserflä­chen nur zu Beginn des Frühjahrs; in nieder­schlagsreichen Jahren späte Grünlandnutzung, inNormaljahren früh möglich: nördlich vom Kreploa- und Mingoa-Wald, zwischen Krum­mem Wehrfließ und Dubkowkanal(Ostteil), bei­derseits vom Bischofkanal(Ostteil).

Abb. 2: Durch Gehölze gegliederte Wiesen auf wechselfeuchtem, sommerfrischem Standort im Osten des Untersuchungs­gebiets, im Vordergrund der Schweißgraben(07.04.2013).

Fig. 2: Meadows separated by coppices and tree lines on alternating wet and summer fresh locations in the east of the study area. The Schweißgraben ditch is in the foreground(07.04.2013).