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Band 22
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mitzuteilen. Der Aufruf dazu erging nach dem ersten Starkregenereignis.

Das Jahr 2013 war ein Jahr der Wetterextre­me. Der Frühling ging als der kälteste seit 1987 in die Meteorologie ein. Die Temperaturen lagen mit durchschnittlichen 2°C unter dem Median der letz­ten 30 Jahre. Bis in das erste Aprildrittel hinein gab es

Otis 22(2015)

noch Nachtfröste(<-5°C). Das kalte Frühjahrswet­ter hatte auf die Ankunft der Störche im Brutgebiet eine Verzögerung von etwa fünf Tagen gegenüber dem langjährigen Mittel zur Folge. Bis 15. April wa­ren 80% der Horstplätze im Untersuchungsgebiet paarig besetzt.

Tab. 1: Tageswerte der Niederschlagshöhe und der Lufttemperatur Ende Mai& Ende Juni 2013. Die Niederschlagshöhe von 1 mm entspricht einer Niederschlagsmenge von 11/m?. Quelle: Deutscher Wetterdienst , Wetterwarte Cottbus .

Tab. 1: Daily precipitation levels and maximum/minimum air temperature values for the last days of May and June 2013. The precipitation level of 1 mm is equivalent to 11/m?. Source: German Weather Service, Cottbus weather station.

Datum Nie dersehlasshöhe In mm Max. Temp. Luft in(°C) Min. Temp. Luft in(°C) 28.05.2013 15,4 15,5 9,3 29.05.2013 10,1 20,6 7,8 30.05.2013 32,2 16,0 10,4 31.05.2013 3,2 19,5 10,2 24.06.2013 15,1 20,2 14,4 25.06.2013 23,2 14,4 11,7 26.06.2013 0,2 15,1 8,9

Abb. 1: Drei verendete, völlig durchnässte Junge im Horst: Lübbenau Bergstraße /Landkreis Oberspreewald­ Lausitz , 26.06. 2013. Foto: W. Köhler

Fig. I: Three dead, completely sodden stork chicks in the nest.

Abb. 2: Wie in den meisten Horsten in Südbrandenburg nur ein Jungstorch im Horst: Stradow-Ausbau/Land­kreis Oberspreewald-Lausitz , Anfang Juli 2013. Foto: W. Köhler

Fig. 2: Only a single surviving chick, as in most of the nests in Southern Brandenburg, early July 2013.

3 Auswertung: Jungenverluste und Brutergebnisse

Die erste Dauerregenperiode in der Zeit vom 28.-31. Mai führte punktuell zu Starkregen-Ereignissen von maximal 321 am dritten Tag- insgesamt von 60,91/ m? an vier Tagen(Tab. 1), begleitet von niedrigen Nachttemperaturen mit 7-10°C. Gleichzeitig wurde Hochwasser registriert. Diese Periode überstanden die Küken im Gebiet mit Ausnahme von relativ we­nigen Verlusten einzelner noch gut(Tab. 2). Es gab in

dieser Phase reichlich Futter, z.B. viele Regenwürmer (Hochwasser). Die Küken befanden sich mehrheit­lich erst im Alter von ein bis zwei Wochen und konn­ten von den Eltern noch vor der Witterung geschützt werden.

Einzelne Küken ertranken möglicherweise in der Horstmulde. Die Beringer der Altkreise Lüb­ ben , Luckau und Herzberg- in den übrigen neun