Heft 
Band 22
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Epilog

Nach der Ankündigung meines geschätzten Vor­gängers, die Schriftleitung der Otis abgeben zu wollen, übernahm ich gern die redaktionelle Be­treuung unserer regionale Fachzeitschrift . Stefan Fischer, der seinen beruflichen Schwerpunkt in das Nachbarbundesland verlagert hatte und nachvoll­ziehbar Prioritäten setzte- nicht ohne zuvoreben noch mit hohem redaktionellen Aufwand das Sonderheft der ADEBAR-Auswertung für Branden­ burg und Berlin (2012) herauszugeben, hinterließ große Fußabtritte. Er vereinigt hinsichtlich Lekto­rat, Layout, Logistik und Zeitmanagement erstaun­lich viele Talente in seiner Person. Unabdingbar für meine Nachfolge war mangels eigener Ressourcen seinerzeit die Hinzuziehung eines kooperierenden Layouters. Durch Maik Jurke in der Funktion des neuen Layouters erfolgte 2011 bis 2012 die gestal­terische Erstellung der Otis 19. Als Redaktionsmit­glieder konnte ich Katja Kullmann , in den ersten Jahren auch Stefan Brehme, Beatrix Wuntke, Peter Meffert und ab 2014 Luis Langfeld gewinnen. Das gedruckte Heft Otis 19 erschien erst im Mai 2013. Im Jahr 2010 waren die Vorarbeiten für ADEBAR abgeschlossen. Das Online Portal ornitho.de stand als großartige Idee im Raum und startete als Pro­jekt im September 2011. In den folgenden sieben Jahren entstanden dagegen gerade einmal vier Hefte der Otis, womit das anfänglich optimistisch aufgestellte Ziel klar verfehlt wurde. Zuvorderst bekümmert mich persönlich, dass der Effekt einer Auslagerung der Otis-Redaktion unterschätzt wur­de und zu wenig Verknüpfung mit der Arbeit des ABBO-Vorstands gelang. Als meinen ganz persön­lichen Anfängerfehler betrachte ich rückblickend den wohlmeinenden Ehrgeiz, Unannehmbares anzunehmen und(für beide Seiten) quälende Hän­gepartien von Entwürfen zuzulassen. Das fachli­che und menschliche Umfeld, der Kontakt nach draußen ist wichtig, gerade für einen Lektor im sprichwörtlichen stillen Kämmerlein. Mit der Un­tergruppierung eines großen Naturschutzvereins, begegneten mir in beachtlichem Ausmaß krimi­nelle Energie und Unaufrichtigkeit(mit Wirkung

Otis 22(2015)

bis in die jüngste Vergangenheit). Ein früherer Landesvorsitzender und eine durch Urkundenfäl­schung legitimierte Gruppenleiterin intrigierten lange ungebremst dank jener Energie die solche Zeitgenossen gerne von hilfsbereiten Mitmenschen absaugen. Bemäntelt von vermeintlichem Engage­ment für Naturschutz und Avifaunistik erfolgte gar Nachstellung und Verleumdung. Diese Erfahrung sollte langfristig keine nachhaltige Motivation zu ehrenamtlicher Arbeit im Allgemeinen für mich sein.

Die Otis 19(2011) erschien im März 2013, die Otis 20(2012) im November 2013. Eine händische Herausgabe der Otis 20 erfolgte für einige ABBO­Mitglieder einmalig direkt auf einer Jahrestagung und ruft angenehme Erinnerungen bei mir hervor hinsichtlich eines sonst kaum stattfindenden persönlichen Austauschs mit Lesern und potentiellen Autoren. Nach zwei Ausgaben der Otis wurde aber auch deutlich, dass gutwillige Zuarbeit von den bereits erwähnten, gleich oder ähnlich Interessierten(Kommunikativer Austausch, Pflege deutscher Orthographie, etc.) einem Schriftleiter nicht ohne gezielte Abfrage zufliegt, wohl aber Hass und Häme gänzlich unerbeten in Briefkästen oder E-Mail-Fächern landet. So geschehen in Gestalt von anonym verfassten Schmähbriefen eines oder mehrerer seelisch offenbar unterbelichteten Rezipienten die anmaßend und anonym alsDuden undOrnithologen-Gattin unterzeichneten. So dümmlich auch der Stil gewesen sein mag, wäre gegenüber souverän kommunizierenden Menschen eine inhaltliche Entgegnung angebracht. Die gewählte Anonymität ermöglichte dies nicht und gebietet zudem, dass über diese Lust auf Verächtlichmachung gesprochen wird im Sinne einer Haltung, wie sie dankenswerterweise auch der Autor Rolf Weißgerber(Orn. Mitt. 66[5/6] 2014, 166) vertrat. Ihm widerfuhr Ähnliches ausgelöst mutmaßlich vom selben bedauernswerten Individuum. Es gibt eben diese Widerlinge, das muss bekannt sein. Wir können uns trotzdem ehrenamtlich engagieren und dabei Fehler machen und zulassen. Im Jahr Eins