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gebraucht und zum kirchgang ein collacion gebenn wie gewonlich iſt, wurdt aber ymant das ubertreten fol ein marck Silber geben, darvon uns der halbe teyll und dem Rathe das ander teyll zukomen ſoll.
Und als wir in unſer Stad ſtraßburg under den gewercken gulden und hantwercker groſſe un co— ſten und beſchwerung, fo den die das werck, oder die gulde begeren und gewynnen wollen ufgelegtt, befinden, dodurch vorwuſtung und verderb entſtanden iſt, wollen und ordenen wir In Ernſtlicher meynung das ſoliche gewercke und gulde koſten In allen und iglichenn gewerckenn gulden und hantwercken, gantz und gar ſollen abgeſtalt ſein und pleiben und der oder die ſo ein iglich werck, gulden oder hantwerck gewynnen wollen, ſollen die werck koſt nicht thun, Sunder gantz enthalden bey unſer Straff und ungnaden und bey vorberurter pene eine marck ſilbers halb uns und halb dem Ratth, wan aber ein ſchuſter der ſein hantwerck kan, das Werck begirt und Bitth, ſol nach altem herkomen dem Rath drey ſch. weiß und dem gewerck ein halben gulden, drey pfhunt wachſſes geben und daruber nichts, desgleichen ſo ein wullenwefer das werck begert und Bitth ſol dem Wercke einen halben gulden und ein pfhuntth wachſſes geben und daruber nichts.
Wan aber ein Becker oder Schmit, die in einen werck ſein, das werck bitth, ſol er nach altem herkomen dem Rath drey ſch. weiß gebenn und dem Werck einen halben gulden unnd Zwe pfund wachſſes und daruber nichts, Es ſollen ſich auch die Becker befleiſſigenn, weiß und gut Broth, In einer rechten groß zu Backen und in einen zcimlichen kauff nach gelegenheitt der zur Zceit zu gebenn, domit das gemeine armut wider billigkeyth nicht uberſatzt werde.
So aber ein knochenhawer das werck begertt, ſoll er nichtt meher dan Funff ortt und ie pf hunt wachſſes geben und daruber nicht beſchwert werden und ſollen die knochenheuer allerley fleiß nach außſatzung des Raths und nach pfhunt Zeall auſſellen, Auch ire Scharne zu iglicher Zeeit mit friſch geben fleiſch vorſorgen, damit das gemeine armutt an Irer leibs narung fleiſch bekomen mogen und nicht uberſetzt werdenn.
Wan ein Schneider die gulde begert nach alter gewanheit, ſol er dem Rathe einen gulden und der gulde auch einen gulden darzu zwe pfunt wachſſes geben und daruber nicht beſchwert werdenn.
So auch der leynenwe fer die gulde begert, fol der Ingeborn und frembde, dem Rath der Borgerſchafft halben wie gewonlich iſt thun, dem werck ein pfundt gelds geben und m Ingeborn ein pfhunt und der frembde zwe pfunt wachſſes geben.
Wir wollen auch in Ernſtlicher meynunge das alle die gewercke Innungen und gulde In unnſer Stadt Straßburg So des Jars ir gulden verſamlung ader Collacion van alters gehalten, Nhw forder nicht meher dann eins Im Jar, nach irer gelegenheit, doch nicht uber zweien tag halten und bei einander ſein ſollen, bey vermeidung geburlicher ſtraff, Nemlich den pene einer Marck ſilbers, die uns halb und das ander theill dem Nath zukomen ſoll.
Forder iſt unſer meynunge, das die Brawer ſich befleiſſigen guthe drencke Bier zw Brawen, auch in Redelichen kauff nach gelegenheitt der zceitt zu gebenn damit fie zu Irem Nutz die verſchencken unnd vers thun mogenn..
Es ſoll auch nymand vergont noch geſtatt werden, uff ſein behawſung gelt zu nhemen und Zcinß daruff verſchreiben laſſen, wie wir hievor ein gemein Statut uber unſer Land gemacht haben, bey ver meydung unſer Straff und ſoll auch nicht crafft haben.
Forder iſt unſer meynunge und bevel0h das der Rath getrewlich und fleiſſig aufſehen haben und mit ernſt doran fein, das die Becker, Brauwer, knochenhower, Wullenwefer, Schuſter, Schneider, leynewefer und ander hantwercker das alles wie vorberurt halten und das gemeyne Volck widder billigkeit nicht beſchweren, Auch das die Cramer Einwoner und Frombde guter unſtraff bar wahre fhuren und mith betrigligheit nicht umb, gehen, bey verluſt derſelben waher, wo ymant allenthalben In den ſtucken verſewmlich und in betrige gefunden, dieſelben nach billigheit zu ſtraffen, wo das aber nichtt geſchee, wollen wir Straffen und die pene allein nemen. Wir ordenen, Setzen und Wollen das werck, Gemein und alle einwoner unſer Stadt Straßburg,