XXVII. 1513. Verſchreibung über das Gericht der Stadt Brandenburg.
Wyr Joachim ꝛc. Bekennen das wir aus beweglichen urſachen und inſunderheit dem gemeinen nutz zum beſten, Mit unſern lieben getrewen Burgermeiſtern und Ratman unnſer Newenſtat Brandenburg un ſer obern gerichte halben, In gemelter unſer Stat zu erhaltung gehorſam und forcht bey Irn mitburgern gutlich vereinigt vertragen und die bevolhen haben, und wir vereinigen und vertragen uns mit Inen, und bevol— hen Inen unſer obergericht gegenwertig volgender weis und maß In crafft und macht ditz brives, Alſo das ſy und ir nachkommen nu hinfur ſolch unnſer obergericht, mit allen und iglichen gerichtsfellen buſſen ſtraffen und ſunſt allen andern nutzungen und gerechtigkeiten In maſſen unſer lieber her und vatter ſeliger gedechtnus, unnd wir bißher gehabt und beſeſſen haben, von uns und unſer herſchafft ungehindert getrewlich beſtellen gebrauchen und geniſſen mogen, Doch das ſy mit vleis getrulich Iren pflichten nach, bey Irn mitburgern In allem regi— ment ein rechte policej dem gemeinen nutz zu gut verordnen und hanthaben wie fie von alters gehabt und gebraucht haben, damit billicher weis gehandelt wurdt und wo ymant in dem ungehorſam und ſtraff bar befun den, den oder dieſelben nach gelegenheit der ubertrettung, gleich durch aus den reichen als den armen und widerumb denn armen als den reichen ſtraffen und zu gehorſam bringen, Auch nymands, noch keinerlay daran verſchonen, Sollen ſich auch ſolcher gericht nicht weitter anzyhen noch gebrauchen, dann ſo veit ſich die Inwendig der Rinckmaw er der Stat erſtrecken, doch Iren privilegienn unnd gerechtigkeitten unſchedlich, Der Rath und jr nachkommen mogen auch Ire mitburger und andere umb ubertrettung In dieſen gerichten Inwendig der ſtat geſcheen glaiten und ſol Inen ſolich glait ungeverlich fein, doch was wider die herſchafft gewbet unnd furgenomen, on unſern wiſſen unnd willen nicht glaitten, In diſem vertrag wollen wir fur uns und unſer herſchafft volgende artickel außgenomen und vorbehaltten haben, dy wir auch hiemit gegenwertiglich außnemen und vorbehaltten Erſtlich behaltten wir uns fur unſer furſtlich oberkait darzu die halßgericht, die ſtrafſ uber den adel und unſer weſentlich hoffgeſinde und muntzer Alſo ſo ymand von unſerm adell und| weſentlichem hoffgeſindt was ungeburlichs das mercklich ſtraffbar wer furnemen wurd, Sollen fie macht haben bie durch Ir diener anzunemen bewarn und die that zum furderlichſten an uns gelangen laſſen Alſtann wolle wir Inen unſer gemut eroffnen und unns der billichkeit nach mit der ſtraff gegen denſelbigen woll wiſſen zu ö; haltten, die ſtraff unſer muntzmeiſter und feine muntzer geſellen, die wir gleich ander unſer hoffgeſindt In unſkrn 3 ſunderlichen ſchutz und ſchirm auffgenomen Soll uns auch dermaß wie obſtet vorbehaltten ſein, Alle erbfell von unechten oder andern leutten, die on erben verſterben, ſollen unns und unſer herſchafft zuſteen und volgen Deßgleichen alle bruch und felle fo ſich von engerung oder verbawung des freyen ſtrambs und der ſchyffart auff der havell begeben mochten Sollen in unſer und unſer herrſchafft ſtraff blyben unnd ſunſt nymands| in dem zu erlawben noch zugeben haben, uff ſolchen vertrag wie obſtet und darfur ſollen und wollen uns un unſer herſchafft Burgermeiſter und Ratman unſer Newen Stat Brandemburg Alle Jar uff ſant katherinen. tag, Nemlich uff nechſten ſant katherinen tag ſchirſt Im vierzehenden Jar anzufahen und ſo furder die wel diſer vertrag ſtet dreiſſig gulden an gutter muntz landeswerung bezalen und uns antwurtten laſſen, wie ſie uns dann zugeſagt haben. Doch ſoll diſer vertrag zu unſer baider gefallen und loßkundigung ſteen, und welchem 4 teyl das gemeint iſt, ſol dem andern ein viertel Jar vor Johannis Baptiſte auffſchreyben oder ſagen laſſel⸗. wen das alſo geſcheen Sollen uns unſer obergericht mit ſampt den betagten und hinderſtelligen nutzungen volgel
und dieſelbigen darnach furter zu geben nicht ſchuldig ſein getrewlich und ungeverlich. Zu urkunth mit unſern u
anhangenden Ingeſigel verſigelt und geben zu Coln an der ſpre am abent thome apoſtoli Anno 1513. Siehe pag. 73.