Zeitschriftenband 
Theil 2 (1833)
Entstehung
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XXXIX. 1505. Dr. Blankenfelde wird Ordinarius der Juriſten facultät zu Frankfurt,

Von gotts gnaden wir Joachim Churfurſt c. unnd Albrecht gebruder Marggraven zu Brandemburg ꝛc. Bekennen und thun kunt ꝛc. So dann wir In unnſer Statt Franckfort an der oder zu dem lobe gotts des almechttigen und beſſerung gemeines nutzes ein offentliche bewerte und beſtettigte Unis verſitet erheben, auffrichten und fundiren, das wir dartzu den hochgelarten unſern Rath und liben getrewen Ern Johan Blanckenfelden baider recht doctori zu einem ordinarien der loblichen Juriſten Facul­tet mit aller freiheit und gerechttigkeit, mit welcher derſelbtigen facultet ordinarius zu leiptzk auch ubunge und ſtatuten begabet, gefurdert, geſetzet und verordnet haben, und Im zu erhaldung ſeins Weſens hundert gulden reiniſch ierlich auff Circumciſionis domini ſchirſt anzufahen, die Jarzeit ſo lang er das ordinariat mit leſen oder ſunſt verweſet zu geben geredt, und In craft ditzs brives gereden, wann aber er funff Jar geleſen und furder des ſich zu ewſern geſynnet, So ſollen unnd wollen wir Im funfftzig gulden Reiniſch die zeit ſeins lebens auch Jerlich frey geben, Es were denn das er ſich zu der gaiſtlichkeit begeben und wir In ſolcher Summa nemlich funfftzig gulden reiniſch Jerlich gerugklich und abweſentlich vergnugten, darfur ſoll er uns wie andere unſere Rethe bynnen Franckfort ſein verpflichtet/ wollen und ſollen In auch, dieweil er ſich aldo weſentlich entheldet, zu keiner Reſidentz gaiſtlicher lehen unſers furſtenthumbs und Jurispatronatus furderen, halden odder nottigen,

domit ſoll er auch von nutzunge, auſſchenkunge des biers und vorleihunge der wonung ſo den

Juriſten zugeeigenet nach ſeim anpart nicht auſgeſloſſen ſein. Geben zu Colln an der Sprew am tag Francisci Anno 1505. Elector manu propria ſignvt.

XL. 1509. Vertrag mit dem Weinmeiſter zu Koͤlln an der Spree.

Wir Joachim ꝛc. Bekennen ꝛc. das wyr unnſerm Weinheckermeiſter Marcus unnd ſeinen leybs

Erben, auß gnaden und ſeiner willigen dinſt halben unnſer hauß, hof und garthen vor unnſer Stat Colnn

gelegen, So wyr von etwan claus ſchulten ſeligen gekauft, doch unns das ſchefferey recht vorbehalten, verſchriben haben und verſchreyben Im ſolichs In craft dits Briefs, dagegen hat unns derſelb marcus weinhecker ſich ſein lebenlang zu unns verpflicht verſprochen und zugeſagt unnſer weinhecker zu ſein und zu bleyben, Nem­lich unnſer beyde Weinberg, den alten und newen Alhir vor unnſer Statt Coln gelegen, mit feinen waf fen coſten unnd darlegen zu bawen, die weinſtoͤckel hawen und den Zawn machen dartzu man Im die Reyß und Stecken zum Zawn und die weinſtockel in den Weinberg furen fol, Er ſoll auch den miſt im ochſenſtall uffladen und wyr den forder in der Berg zu fhuren beſtellen, Aber wyr wollen den myſt in der Scheffereh laden und in den newen weinberg furen laſſen und der weinhecker ſol den furder in die berg, an die orter do es not iſt tragen, auch den wein, ſo er reyff iſt huten laſſen und mitſampt ſeinen knechten ſovil Er der hat den wein außpreſſen helffen, darzu wyr Im forder notdurftig hulff verſchaffen wollen, der Weinhecker ſoll auch die Preſſen, ſovil Er daran kan zurichten laſſen und in wyrden halten, damit nichts darvon verloren werd,

Auch die weinberg ſo weyt ſy Im Zawn begriffen beſtecken und ſencken nach aller notdurft und ſunſt alles,

was zu uff haltung ſolcher Weinberg behuf ſein wyrtt, auf ſein darlegen und coſten außzurichten und fleyſſig zu

beſtellen, Auch den newen berg zum furderlichſten belegen, Forder hat Er den ochſenſtall angenohmen, die ochſſen ſutern und nach dem beſten warten zu laſſen, doch das wyr bas Futer, wie hievor geſcheen zur ſtet Inn ſtall ſchaffn unnd beſtellen, darumb und dargegen wollen wyr Im alle Jar hundert funf und achtzig gulden an muntz, zwey hofgw ant, ſechszehen Thun bir und den Convent nach alltem herkomen zu lone geben unnd wyr bevelhen daruff dem Rath unnſer ſtatt Colnn, dieſelben hundert funf und achtzig gulden dem Weine

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