Heft 
Band 19
Seite
73
Einzelbild herunterladen

Jurke: Brutbiologische Untersuchungen am Feldsperling 73

Zweitbrut der anderen Brutpaare), so wurde dies der Brutklasse N1 als Nachgelege der ersten Brut zugeordnet. Lag der Legetermin hingegen im Rah­

nen echter Zweitbruten(B2), wurde das Gelege

9: Ce) auch als solches klassifiziert. Ebenso wurden Gelege

als B2 behandelt, wenn der Legebeginn dies nahe­egte und vorher keine Brut im Kasten stattfand Zweit­

oruten als solche gewertet, wenn die erste Brut im

Umsiedlung).- Klassischerweise wurden

selben Kasten erfolgreich war, also mindestens ein

ıngvogel ausgeflogen ist. Analog wurde für Dritt­

öruten und Nachgelege der zweiten Brut(B3 bzw. N2) verfahren. Selten kam es vor, dass ein Gelege in einen vorher nicht besiedelten Kasten in der Zeit zwischen den Terminen der Hauptklassen gelegt

wurde. Auch in diesen Fällen wurde von Nachgele­gen nach erfolgter Umsiedlung ausgegangen.

Ergebnisse

1. Festgestellte Arten und Gelegezahlen in den Nistkästen In den Jahren 2005 bis 2009 wurden neben dem Feldsperling vier weitere Brutvogelarten in den untersuchten Nistkästen festgestellt(Tab. 1). Als begonnene Brut wurden Gelege mit mindestens zwei Eiern gewertet.

Von Trauerschnäpper(insgesamt drei Bruten), Kohlmeise(sechs Bruten) sowie Blaumeise(eine Brut) wurden innerhalb der fünf Untersuchungs­

jahre nur wenige Gelege registriert. Dies gilt ebenso für den Haussperling mit sechs Bruten(offenbar von drei Brutpaaren), die allesamt im ersten Un­tersuchungsjahr 2005 festgestellt wurden. Darüber hinaus konnten in den Jahren 2005 und 2006 insge­samt sieben Gelege eines Brutpaares aus Sperlings­hybride(Haus- x Feldsperling) und Feldsperling mit teilweisem Bruterfolg nachgewiesen werden (JurKe 2007). Jer Anteil der Bruten des Feldsperlings an der Gesamtzahl aller Gelege lag im Schnitt über die fünf Jahre bei 89%, in den Jahren 2007- 2009 deutlich über 90%. 2009 fanden keine Bruten weiterer Arten statt, sodass der Feldsperling in diesem Jahr einen Anteil von 100% erreichte.

2. Brutbiologische Daten des Feldsperlings

Legebeginn und Klassifizierung der Gelege

In den Jahren 2005 bis 2009 konnten in den 25 kontrollierten Nistkästen insgesamt 189 Bruten von Feldsperlingen festgestellt werden. Die einzige im Untersuchungszeitraum registrierte Brut in ei­ner Naturhöhle fand im Jahr 2005 statt und wurde nicht in die Auswertungen einbezogen. Anhand der Rückrechnung über Eizahlen bei noch unvoll­ständigen Gelegen bzw. Flügellängen der Jungvö­gel konnten für 173 Bruten Daten zum genauen Legebeginn ermittelt werden. Der verbleibende Anteil betraf erfolglose Bruten mit angenomme­

Tab. 1: Anzahl begonnener Bruten(Gelege mit mind. zwei Eiern) der in den Nistkästen festgestellten Arten, Für den Feldsperling ist zusätzlich jeweils der prozentuale Anteil der Bruten an der Gesamtzahl aller Gelege angegeben.

Table 1: Number of breeding attempts(clutches with at least two eggs) for all species found in the nest boxes, For the Tree Sparrow also the proportion of broods in relation to the overall number of clutches is given in brackets,

Art 2005 2006

2007 2008 2009 Summe

Trauerschnäpper 1 1

Kohlmeise 1 3

Blaumeise ­

Haussperling 6 5

Feldsperling 15 33 (57,7%)(80,5%)

Sperlingshybride x 3 4 Feldsperling*

(96,0%)

1 3

1 6

1

48 36 189 (94,7%)(89,2%)

- z 7

Summe 26 41

50 38 5 212

* Bruten eines Paares aus Hybride(Haussperling x Feldsperling) x Feldsperling