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Band 19
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Otis 19(2011)

Tab. 3: Siedlungsdichte(SD) und Bruterfolg(Anzahl ausgeflogener Juveniles) der lokalen Population auf 2,7 ha Untersuchungsfläche. MW+£STABW- Mittelwert+ Standardabweichung für die Jahre 2006 bis 2009.

Table 3: Population density and breeding success of the local

Jahr Rev. SD[Rev./ha] Bruten

opulation on 2.7 ha study area.

ausgefl. Juv. ausgefl. Juv./Rev. ausgefl. Juv./ha

2005 2,6 2006 3 4,8 2007 7,4 2008 4,8 2009 7,8

40,0 56,3 41,9

1638 60,4

MW+STABW 16,8:+4,3 6,271,6 43,5+11,1

134,0+27,6 44,7+10,

Eiern schlüpften nachweislich keine Jungen und 33 Jungvögel wurden bei Kontrollen tot in den Kästen aufgefunden. Der Verbleib der restlichen 127 Eier bzw. Jungen(14%) ist ungeklärt. Sie konnten bei späteren Kontrollen nicht bestätigt werden und wurden offensichtlich als Eier oder(tote) Jung­vögel aus dem Nistkasten getragen(in einigen Fällen lagen frischgeschlüpfte Junge direkt unter der Bruthöhle). Legt man die anhand der ersten Brut ermittelten Siedlungsdichten für jedes Unter­

suchungsjahr zugrunde

bruten vorausgesetzt), so ergeben sich die in Tab. 3

dargestellten Zahlen zum

Reviertreue in den Folge­

Bruterfolg.

Auf der Fläche von 2,7

ha konnten über die Jahre

2006 bis 2009 im Mittel jährlich 134,0 Jungvögel flügge werden. Das entspricht 8,0 ausgeflogenen Jungen pro Jahr und Revier oder 44,7 flüggen Jungvögeln pro Jahr und ha Untersuchungsfläche. Die Daten aus dem Jahr 2005 flossen aufgrund der Besonderheiten im Startjahr(vgl. Diskussion) ebenfalls nicht in die Mittelwertberechnung ein.

Diskussion

Die brutbiologischen Untersuchungen begannen, nachdem die Kästen Mitte März 2005 im Unter­suchungsgebiet ausgebracht waren. Das Startjahr 2005 ist aus verschiedenen Gründen als Sonderfall mit z.T. nicht-repräsentativen Ergebnissen zu werten. Zum einen wurden die Nistkästen erst angebracht, als die Vorbrutphase mit Balz und Nestbau bereits in vollem Gange war. Traditionseffekte von brut­platztreuen älteren Tieren entfielen somit. Insge­samt konnten 2005 lediglich 15 Gelege und eine Siedlungsdichte von 2,6 Rev./ha registriert werden Werte, die weit unterhalb des Durchschnitts der

anderen Jahre liegen(im Mittel 43,5 Bruten sowie 6,2 Rev./ha). SuMmMErS-SmITH(1995) berichtet von einer Dauer von bis zu sechs Jahren für die Etablierung einer stabilen Kolonie nach Aus oringung von Nist­kästen in Regionen ohne entsprechende Tradition.

Des Weiteren waren nur drei der sieben Erstbruten

erfolgreich, in den vier anderen Nistkästen ware

tote Jungvögel gefunden worden. Auch wenn die:

wie in den meisten anderen derartigen Fällen auf

Tage mit Dauerregen zurückzuführen war, so war hiervon im Jahr 2005 ein besonders hoher Antei

7 olage it ve sicheweice de> der Erstgelege(mit vergleichsweise großen Junger

betroffen- mit der Konsequenz, dass neben drei späten Nachgelegen Daten von nur zwei Zweitbru­ten zur Auswertung zur Verfügung standen und sich dieser Effekt bis zur dritten Brut durchzog. Eine weitere Besonderheit, die nur im Jahr 2005 beobachtet werden konnte, war die Besiedlung der Nistkästen durch Haussperlinge. Zumindest in einigen Kästen der TeilflächeFriedhof kam es zu einer Konkurrenzsituation zwischen beiden Arten, die in den Folgejahren nachweislich ausblieb. Die Daten aus 2005 sind somit unter Vorbehalt zu betrachten und wurden bei der Mittelwertberech­nung(Gelegezahl, Siedlungsdichte und Bruterfolg) nicht einbezogen.

Der Feldsperling hatte mit 189 Bruten einen extrem hohen Anteil an der Besiedlung der Nistkästen und war die dominierende Art in den fünf Unter­suchungsjahren. Nur vier weitere Arten konnten mit wenigen Bruten nachgewiesen werden. Das Gebiet mit seiner abwechslungsreichen Lebens­raumausstattung(Kleingärten, landwirtschaftlich geprägter Außenbereich einer Kleinstadt) bietet dem Feldsperling das ganze Jahr über sehr gute Bedingungen. Dasselbe gilt für den Haussperling