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Jurke: Brutbiologische Untersuchungen am Feldsperling 81
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gefangen. Wohl durch Ringkontrolle gesicherte vierte Bruten für den Feldsperling dokumentierten DE BETHUNE(1961) für Belgien , SzLıvka(1983) für das heutige Serbien , ANDERSON(1978) für Missouri (USA ) sowie DaunicHT(Zusammenfassung in GLUTZ & BAUER 1997). Demnach stellen wiederholte Bruten in derselben Höhle ohne Ringkontrolle der Altvögel
keinen Nachweis für mehrere Jahresbruten dar. Die
Besiedlung durch ein und dasselbe Paar ist in der
vorliegenden Studie nicht durch regelmäßigen Fang der Altvögel belegbar, dies hätte durchaus zum frühzeitigen Verlassen der Bruthöhle führen können(vgl. oben). Zudem sind nach CrEuTz(1949), DE BETtHUNE(1961) und auch DEckert(1962) eine monogame Dauerehe und lebenslange Bindung an den einmal gewählten Nistplatz wohl ausschließlich unter störungsfreien Verhältnissen möglich. Die Methode der individuellen Farbmarkierung g e
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wurde aufgrund der ursprünglichen Fragestellur zur Brutbiologie der Art nicht verfolgt, die Sumn der Indizien spricht jedoch durchaus für eine reine Viertbrut in 2008. 2009 stellte sich in ähnlicher Weise dar: Obwohl hierbei das letzte Gelege aufgrund der erfolglosen Zweitbrut keine echte vierte Brut ist, so fand dieses jedoch deutlich später als jede Drittbrut statt und passt ins zeitliche Raster des Vorjahres. Der Abstand beider vierten Jahresgelege zum Legebeginn der jeweils vorherigen Brut war mit 36 bzw. 35 Tagen ebenso groß wie zwischen den mittleren Legeterminen der zweiten und dritten Brut. Durch nur wenige zu versorgende Jungen im Laufe der Brutsaison konnten möglicherweise
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2}} 4 2009+ 3Ba o© 000© Bmw 8 mowcho° Abb. 13: Termine für den 3 3 3 3 Legebeginn aller registrierten 2008 4 88 Sm°° Bo°o0@@ 80.0° BE CHAPCH TE SMENEN| Pr En Ü 3 3 3 eile kennzeichnen jeweils die 3 2007+°°° ‚ 3 für Nistkasten 14 ermittelten 3 Mi Termine(für B2 im Jahr 2009;| US SB 8 nur Schätzung möglich). 2006 W N rt Fig. 13: Egg-laying dates for all recorded broods of Tree Sparrows. 2005 7° 8 8 09 9® Red arrows indicate the dates for nest box number 14(for B2 2004+ 7 Tr T 1 in 2009 only an estimate was 01.04. 01.05. 31.05. 30.06. 30.07. possible). Legebeginn
Ressourcen für ein viertes- wenn auch kleineres — Gelege aufgespart werden. Auch die oben beschriebene Brutzeitverschiebung nach vorn erscheint in diesem Zusammenhang förderlich für das vermehrte Auftreten von Dritt- bzw. Viertbruten. Pınowskı(1968) belegte Drittbruten gerade für die Paare, die früh mit der Erstbrut begannen.„Echte“ Viertbruten sind- im Gegensatz zum Haussperling - für Brandenburg bislang nicht belegt. DITTBERNER (1996) gibt für die Uckermark den 23.07.1971 als spätesten bekannten Legetermin(mit unbekannter Vorgeschichte) an, welcher durchaus ebenso auf eine Viertbrut hindeuten könnte.
Gelegegröße
Wie von Pınowskı(1968), DorneuscH et al.(1976) und in ABBO(2001) dargestellt, liegen die größten Gelege im Mai bzw. zur zweiten Brut vor. Dies kann anhand der hier erhobenen Daten bestätigt werden, maximale Gelegegrößen mit durchschnittlich 5,2 Eiern wurden zur zweiten Brut nachgewiesen (vgl. Abb. 10).
Die über die fünf Untersuchungsjahre errechnete mittlere Gelegegröße von 4,9 Eiern liegt im mittleren Bereich der von CLAUsınG(1975) für Ostdeutschland zusammengetragenen Werte(4,7 bis 5,3) und z.T. deutlich unter denen aus verschiedenen Brandenburger Regionen mit bis zu 5,7 Eiern pro Gelege(ABBO 2001). Letztere Daten enthielten allesamt keine Zweiergelege, sondern dokumentierten Gelegegrößen von drei bis acht Eiern. Gelege mit acht Eiern kamen in den vorliegend untersuchten