86
Otis 19(2011)
Par eiz Paretzer Toristiche LM A
KormofSiikolonie
ww
Großer Ple: Korm
er See lonie
Abb. 1: Untersuchungsgebiet(Kartengrundlage: Daten des Landes Brandenburg ). Fig. 1: Study area(map based on data of the Federal State of Brandenburg).
insgesamt sechs Kormorankolonien, von denen drei
durchgängig besiedelt waren. Die nächstgelegenen Kolonien befanden sich in Berlin auf der Insel des NSG„Imchen“ und in Brandenburg am Großen Plessower See sowie in den Paretzer Tonstichen (Tab. 1, Abb. 1). Im 0.g. Radius siedelten während des Untersuchungszeitraumes zwischen 655 und 875 Brutpaare. In den Jahren 2010 und 2011 sank der Bestand deutlich ab(Tab. 2).
Die Kormorane wurden nach ihren morgendlichen Fischzügen(Aufsuchen der Plätze zum Trocknen der Flügel) während des Anfliegens der Trocknungsplätze(Pfähle, Lahnungen) geschossen. Der Ansitz auf die einfliegenden Kormorane erfolgte in mindestens 14-tägigem Rhythmus in den Morgenstunden nach Sonnenaufgang zwischen 6 und 11 Uhr. Die in Netzen verendeten Kormorane stammten überwiegend aus Stellnetzfängen im Tiefen See(Abb. 1).
Die Untersuchung der geschossenen Tiere erfolgte jeweils gleich am Tag der Jagd. In Stellnetzen der Berufsfischer verendete Kormorane wurden ebenfalls am Fangtag untersucht oder eingefroren und innerhalb der nächsten Tage untersucht. Von November 2006 bis Oktober 2009 wurden insgesamt 253 Kormorane untersucht, davon 24 im Frühling,
56 im Sommer, 47 im Herbst und 126 im Winter. Zu jedem erlegten Kormoran wurde das Datum sowie die Abschusszeit notiert und die Gesamtmasse(+ 1 g) ermittelt. Die Unterscheidung von Jungtieren und ausgewachsenen Kormoranen erfolgte nach dem äußeren Erscheinungsbild (Gefiedermuster). Anschließend wurden die Tiere seziert und Magen sowie Speiseröhre geöffnet. Darin befindliche Fische und Nahrungsreste wurden entnommen und deren Erhaltungszustand nach einer vierstufigen Skala(1: sehr gut erhalten, 2: leicht angedaut, 3: stark angedaut, 4: Reste) eingeschätzt. Bei den sehr gut erhaltenen Fischen erfolgte neben der Artbestimmung die Ermittlung der Körperlänge(+ 0,5 cm) und-masse(+ 1 g). Bei leicht angedauten Fischen wurde die Länge vermessen und die Masse anhand der Länge-Masse-Beziehung von Fischen der gleichen Art aus der Elbe (Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow, unveröffentlichte Daten) berechnet. Waren die Fische schon stark angedaut, wurde die ursprüngliche Länge geschätzt und die Masse wie bei leicht angedauten Fischen berechnet. Darüber hinaus im Magen befindliche Nahrungsreste-(Wirbelstücke oder Otolithen, Abb. 2) sind nicht ausgewertet worden.