Heft 
Band 19
Seite
87
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Simon& Duerr: Nahrungsökologie und Brutbiologie des Kormorans

Tab. 1: Entfernungen zwischen Untersuchungsgebiet und Kormorankolonien(Luftlinie in km). Table 1: Distances between the study area and the breeding colonies in km(beeline).

Brutkolonie Jungfernsee

Tiefer See Templiner See

NSG Imchen

Großer Plessower See Paretzer Tonstiche Trebelsee Pfefferfließ/Riebener See

Rietzer See/Streng

27,0

Das Vorhandensein von Eingeweidefett wurde bei

den Kormoranen visuell eingeschätzt und in vier unterteilt(0: kein Fett, 1: wenig Fett, 2: mäßig viel Fett, 3: viel Fett). Schließlich wurden alle inneren Organe aus der Bauchhöhle des Kor­

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morans entfernt und das Geschlecht anhand der

Gonaden bestimmt(Abb. 3). Entsprechend der

Brandenburgischen Kormoranverordnung durften während der Brutzeit(16. März bis 15. August) keine adulten Vögel geschossen werden. Da bei immaturen Vögeln keine Geschlechtsbestimmung möglich ist, beschränkte sich diese überwiegend auf die im Herbst und Winter erlegten bzw. gefangenen adulten Vögel und somit auf die bei uns rastenden und überwinternden Kormorane. Bei der späteren Aus­wertung erfolgte die Bestimmung der Körpermasse der Vögel nach Abzug der in Speiseröhre und Magen gefundenen Nahrungsmenge von der Gesamtmasse. Waren die untersuchten Tiere beringt(n=17), wurde eine entsprechende Meldung per Internet an

die zuständige Beringungszentrale geschickt. In al­len Fällen erfolgte von dort eine Rückmeldung mit Angaben zum Beringungsdatum, der Herkunft und der Distanz zum Beringungsort.

Die Gelegegröße wurde im Rahmen der brutbio­logischen Untersuchungen durch Kontrolle der überwiegend bodennahen Nester ermittelt. Dies erfolgte sowohl zu Fuß als auch mit dem Boot, durch Erklettern der Nester tragenden Bäume und Sträucher und in geringem Umfang auch durch Ausspiegeln.

Weiterhin erfolgte bei der Kontrolle der Kormoran­kolonien Paretzer Tonstiche von 2006 bis 2010 und Rietzer See von 1996 bis 2011 zwischen März und Juni eine Bestimmung von gefundenen Nahrungsfischen vor Ort. Es handelte sich dabei zumeist um ausgewürgte Nahrung von Nestlingen, aber auch von Altvögeln. Die Körperlängen dieser Fische wurden erst seit 2009(Kolonie Paretzer Ton­stiche, am Rietzer See bereits seit 1996) bzw. 2010

Tab. 2: Brutbestand(Anzahl Brutpaare) in Kormorankolonien mit einer Entfernung von<30 km(Luftlinie) zum

Untersuchungsgebiet in den Jahren 2006 bis 2011.

Table 2: Number of breeding pairs of Great Cormorants for colonies within a 30 km radius around the study area from

2006 to 2011.

A

Brutkolonie 2006

2007

2008 2009 2010 2011

NSG Imchen

Großer Plessower See Paretzer Tonstiche Trebelsee Pfefferfließ/Riebener See

Rietzer See/Streng 118

100

120 125 15 498 5

0 23

190

23

18 26 29

gesamt 776

5

655

875 661 573 355

* Zur Vermeidung von Dopplungen wurde nur eines von 90 Paaren gezählt, da 89 Paare nach Gelegeverlust zum Trebel­

see umsiedelten.