Ötis 19(2011)
Abb. 3: Die Ergebnisse der Lebensraumanalyse der Großtrappe im westlichen Brandenburg zeigen die wenigen unzerschnittenen und unverbauten Räume(weiß); erkennbar ist die Konzentration von Großtrappenbeobachtungen in diesen Bereichen, vor allem den drei„Großtrappen-SPAs“, links ohne und rechts mit Berücksichtigung von Baumreihen dargestellt(aus SCHWANDNER& LANGGEMACH 2011).
Fig, 3: Results from a habitat analysis of the Great Bustard in western Brandenburg show the few unfragmented areas(white), noticeable are concentrations of observations in those areas, particularly in the three“Great Bustard SPAs”; left-hand without and right-hand with consideration of tree rows(from SCHWANDNER& LANGGEMACH 2011).
Januar 2011 gelten diese als Restriktionsbereich, d.h. Windindustrieanlagen sind grundsätzlich zulassungsfähig. Daher laufen hier ebenso wie im Umland der Großtrappengebiete zahlreiche Windkraftplanungen. Im Rahmen der Gegenargumentation ist es leider nicht möglich, das Risiko für einzelne Anlagen zu beziffern oder Schwellenwerte für eine kritische Zahl Windkraftanlagen zu bestimmen. Jede einzelne Anlage engt aber den ohnehin auf 1 % vom einstigen Vorkommen geschrumpften Lebensraum der Großvögel weiter ein und reduziert die Konnektivität der letzten Refugien. Die sich ergebenden Anforderungen im Hinblick auf unzerschnittene und unverbaute Lebensräume stehen im Einklang mit bundespolitischen Zielstellungen(BMU 2007, 2010). Umso unverständlicher erscheint es, dass der Brandenburgische Windkrafterlass hier keine weitergehenden Regelungen trifft.
Unabhängig vom Grad der Zerschneidung hat die Großtrappe Lebensraum durch die Abschaffung der konjunkturellen Stilllegungen im Oktober
: 2007 verloren. Allein im ersten Halbjahr danach
wurde in Brandenburg fast die Hälfte der Brachen umgebrochen. Derzeit(Stand 2010) liegt der Anteil der Brachen nur noch bei 4,1% der Ackerfläche, während es 2003 noch 16,5% waren. Vor allem außerhalb der Großtrappen-Schutzgebiete gingen damit wertvolle Trittsteine verloren. Aktuell zeigen sich zunehmende Konflikte zwischen der Biomassenutzung und den Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität. Die Schutzgebietskulisse Natura 2000 bietet keinen wirksamen Schutz gegen diese Entwicklung. Dies lässt sich am Beispiel des SPA„Havelländisches Luch“ verdeutlichen. Mit einer Bestandszunahme von minimal 12 auf 62 Großtrappen ist es das erfolgreichste der drei Schutzgebiete für die Großtrappe in Deutschland . Die Anzahl bestehender Biogasanlagen im