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Schriftenschau
Otis 19( 2011)
FISCHER, S.& A. PSCHORN( 2012): Brutvögel im Norden Sachsen- Anhalts - Kartierungen auf TK25Quadranten von 1998 bis 2008. Apus 17, Sonderheft 1. 242 Seiten. Bezug: I. Todte, Erwitter Str. 2, 06385 Aken , ingolf.todte@t-online.de.( 6)
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Sachsen- Anhalt gehört zu den Ländern, für die nicht ganz leicht an gesammelte Informationen zum Vogelvorkommen heranzukommen ist. Eine moderne Avifauna fehlt bisher. Einen Brutvogelatlas gab es sieht man von der DDR - Kartierung um 1980 ab bisher nur für den Südteil des Landes ( GNIELKA& ZAUMSEIL 1997). Nun legen die Autoren als Ergebnis langjähriger Arbeit die Ergänzung für den Nordteil Sachsen- Anhalts vor. Dieses Projekt war von vornherein mit Schwierigkeiten behaftet, denn das Gebiet ist teilweise dünn besiedelt und für viele Gitterfelder waren keine ansässigen Ornithologen zu finden.
Der Brutvogelatlas beginnt mit einer kurzen Einleitung zum Werdegang des Projektes und zur Methode. Eine etwas ausführlichere Darstellung der zugrunde gelegten Kartierungs- und Schätzmethode( anstatt des bloßen Hinweises auf andere Literaturstellen) wäre hier hilfreich gewesen. Es schließen sich Fotos typischer Landschaften und eine Liste der Kartiererinnen und Kartierer an. Den Hauptteil machen die Verbreitungskarten aus, in denen die Brutvorkommen nach TK- Vierteln halbquantitativ dargestellt sind. Die Kartierungsergebnisse aus dem DDR - Atlas( NICOLAI) sind grau
unterlegt und ermöglichen interessante Vergleiche. Für jede Art gibt es Angaben zu den Häufigkeiten, zur Gitterfeldfrequenz und eine Schätzung des Gesamtbestandes für das Kartierungsgebiet. Weiterhin wird jeder Karte ein Kurzkommentar( meist 5-6 Zeilen) zum Vorkommen und zur Bestandsentwicklung beigegeben. Abgeschlossen wird das Buch von einer Gesamtschau und Kommentaren zu den ,, Gewinnern" und„ Verlierern" hinsichtlich der Bestandsentwicklung.
Die Autoren haben Mut zur Lücke bewiesen, denn immerhin ein Viertel der Quadranten konnte nicht vollständig bearbeitet werden. Die Entscheidung, den Atlas trotz des bevorstehenden Erscheinens des gesamtdeutschen ADEBAR- Atlasses dennoch herauszugeben, ist aber richtig gewesen. Denn durch seine genauere räumliche Aufschlüsselung ( TK- Viertel statt TK) und der Einbeziehung wertvoller älterer Daten bietet das Werk zusätzliche Informationen, die nicht nur regionale Ornithologen zu schätzen wissen werden. Für uns Brandenburger sind natürlich die Vergleiche benachbarter Gebiete interessant, etwa in der Elbtalaue. Das starke Vorkommen des Ortolans in der Prignitz setzt sich im benachbarten Sachsen- Anhalt nahtlos fort. Eingeleitet wird der wertvolle Regionalatlas mit einer Würdigung für den verdienten Ornithologen Max Dornbusch zu dessen 80. Geburtstag.
Wolfgang Mädlow