Zeitschriftenband 
Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
Entstehung
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bewirken, in sehr frühe Zeit'). Dieser Ort erscheint im täten Jahrhundert als ein Rittersitz, und gewöhnlich unter dem Namm Sanctowe. Im Jahre 12Z0 erblickt man einen Rudolph von Sanctow, der als Zeuge einer Verhandlung der Hcrm von Plote zu Kyritz anwesend war'), fünfzig Jahr später aber die Edlen Heinrich und Günther, die von demselben Orte den Namen trugen, unter den zum Abschluß eines Bedcvergleiches mit de» Markgrafen auf einem Landtage zu Berlin versammelten Vasallen'). Im Jahre 1284 schenkte ein Knappe, Niko­laus von Sandow, sechs Winspel Getreidehebung, wahr­scheinlich zum Seelenheil jüngst verstorbener Angehörigen, dem Domstift Stendal*), wo ungefähr um diese Zeit ein Johann von Sgnbow Dekan war, der 1298 als ehe­maliger Verwalter dieses Amtes bezeichnet wird'). Die Burg, auf welcher diese Edlen ihren Sitz hatten, war ver» »ruthlich eine markgräfliche, worauf sich die Fürsten beson­ders in der zweiten Hälfte des täten Jahrhunderts sehr häufig aufhielten,

Zu den festen Plätzen, welche in dieser Gegend ent- ' weder noch aus dem lOten Jahrhundert bestanden, oder von den Markgrafen von Stade angelegt waren, kennt man namentlich Marienburg, Jerichow und Plathen. Sie waren Mittelpunkte großer Gebiete, welche jene Fürsten zu ihren Hausbesitzungcn rechneten, und machten daher auch Hauptgegenstände der Schenkungen aus, die beim Aussterben

1) Vgl. S. 165-

2) Buchholtz Gesch. Tbl. IV. Urk. S. 63.

3) Gercken'S Lock. äipl. 6mn<I. 1^ I. p. 355.

4) Beckmann's Beschreib, d. M. Br. Thl. V. B. I. Kap. II. Sp. 22.

5) Beckmann a. a, O. Sp. 147. Lentz Br. Uek.-Samml. S, 136.