Zeitschriftenband 
Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
Entstehung
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zu dm bekanntesten Olten der Gegend gezahlt wird, und wohl nur eine Enrg mit einem Dorfe war, wenn es gleich in mehreren Legenden bald nach dieser Zeit als Stadt er­scheint '), sind, so lange di« Markgrafen es in Besitz hat- ten, keine mit Bestimmtheit bekannt. Ihre Vasallen, die Edlen von Belitz, die immer nur in der Altmark in ihrem Gefolge gefunden werden, hatten wahrscheinlicher in dem dortigen gleichnamigen Orte ihren Sitz. Erst in der zwei- «

1) Von der Stadt Belitz Heilt unter Andern Angel uS beim Jahre 1247 folgende mönchische Nachricht mit:Im tausend zwei hundert sieben und vierzigsten Jahre nach Christi gebürt ist das ÄFundcrblut zu Btlitz aufgckommen auch im selben Jar II. 6,1. g^elir. consirmlett oder bestätigt worden. Der Anfang solches Wundcrblntes ist dieser. Etliche Juden haben mit einer Magd ge­hänselt, daß sie zum Sakrament gehen, ihren Gott im Munde em- phahen, aus dem Munde hinter dem Altar in der schürzen fallen lassen und zu ihnen bringen solle, so wollen sie jhr ein genandte-s gelt'dafür gebe». Da solches geschehen, haben die Juden die ge­weidete Hostien den Herrn Christo zn verunchren gemartert zcr» hawen und gestochen, die auch zugleich angefaugen zu bluten. Dar­auf als sich die Juden gefürchtet eS mochte offcnbahr werden, vnd jknen solche that vebel bekomm haben sie iS der Magd wieder ge­bracht, dieselbe auch gebeten, vnd ihr gelt gegeben, daß ne es wieder angenommen vnd im 'haus unter daS Dach verstecke hat. Dasilbst haben bcrnach dir Stadtwächter alle Nachte viel Liechter vnd Kerz- lein gesehen vnd Habens dem Herrn angezcigt, welcher in der Hauß- suchung die Hostien gefunden, die Thäterin ansgekundschaftet, diesel- bige auch mit allen Juden, auff die sie befand, gefenglig eingezogcn vnd semptlich auff einem berge vor dem Mühlenthor, nicht lveik von der Stao vnd vom Dorfe Schonfeld, welcher noch bis auf den heu­tigen Tag der Judcnbcrg genannt wird, verbrano. Die Hostien hat man in einer herrlichen pnmzia oder xwocenion mit großen klagen beten und reverentz in die Kirche getragen, und an «inen bessndcrn Ort gesetzt, die Papistischen Pfaffen haben haben einen Abgott dar­aus gemacht vnd es daS Wunderblut genannt, haben auch dazu son­derliche Jn-ulgentz vnd ablaßbrieffe außgebracht." AngeluS Chro­nik» d. M. Br. Ausg. v. I. 1598 S> 10t.