Zeitschriftenband 
Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
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süchtigen Sachsen der Deutschen Herrschaft wieder entzogen. Kiza nämlich, ei» damals sehr rühmlich bekannter Sächsi- scher Krieger, war wegen unwürdiger, vom Markgrafen Dietrich erlittener Behandlung, Aufruhr stiftend zu dm Brandcnburgschen Slawen übergegangen, welche, da sie in allen seiner Handlungen Aufrichtigkeit und Treue gegen sie wahrzunehmen glaubten, ihm die Befchlshaberschaft in der Burg anvertrauten. Doch ums Jahr 993 ward Kiza . durch Versprechungen Otto's 1H überredet, sich und den seiner Obhut anbefohlenen Ort dem Könige zu übergeben. Zwar suchten nun die Lutizier, ergrimmt über die Täuschung, der Ausführung dieses Planes mit den Waffen zu wehren, und sich der Person des Vcrrathers zu bemächtigen; doch der König, der sich damals zu Magdeburg befand, sandte, hievon in Kenntniß gesetzt, > sogleich einen Thril seines zahl« reichen Gefolges, den Markgrafen Eginhard, den Pfalz- Grafen Friedrich mit den Graftn Heinrich, Siegfried und Udo von Stade ihm zum Schutze zu. Leider konnte von diesem Hülfsheer nur ein geringer Lheil in die Burg euffgenommen werden, der übrige wurde nach großem Ver­luste zum Rückzuge nach Magdeburg gezwungen, von wo der König nun aber ein Aufgebot ergehen ließ, an dessen Spitze er selbst nach Brandenburg zog, und die Slawen zum Anerkcnntniß der Deutschen Oberherrschaft zwmrg: dann befestigte er den eingenommenen Ort mit neuen Werken, fegte eine Besatzung unter Kiza, dem Gegenstände des allgemeinen Hasses der Slawen in die Burg, und zog über Magdeburg in die südlichem Theile des Reiches, indem er die Stadt Brandenburg,, nach Dith-mqr's Berichte, so eine Zeit lang sich unterworfen hielt. Doch ging sie noch bei Kiza's Lebzeiten, als dieser Befehlshaber einst auf.einer Neise nach Quedlinburg begriffen war, wieder verloren, und über.hundert Jahre scheinen die Wenden diesen Sieg genossen zu haben. Einer seiner Kricgsleute, Bolivit,