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Alexander Giertx, Zu Brandenburgs Monatsblatt Mai 1905. 67
Springrpiellen ([). Klucze). Adernfalls für altes Trockengebiet auch lutitz. kieste, kieste (asl. klestije) d. li. lteisicht, Eichengestrüpp, (ln diesem Sinne würde aber eher Klötze, Klotze, Kleitsche heut gesagt werden.)
Der Kraterberg — ein Sand- und Kieshügel. Da z. B. bg. krad, westf. kradde (Theut. crade) = Kröte nicht zutreffen (sonst hieße der Hügel Kratenberg), auch an obd. grat = langgezogener Berg nicht zu denken ist (ebensowenig an das von den Obd. aus dem Latein übernommene und weiter getragene crates (cratt) = Gebüsch), so dürfte an asl. grad’, nsl. grad p. zu denken sein d. h. umhegter, Platz, Schanze, Erdburg. Eine Form Kratersberg würde auf den P. N. Gerhardt zielen.
Die Kühlinge — ein Wiesengrundstück, besser Kehlinge. In vorliegender Schreibform von obd. Kehle = Einsattelung, auch mit engem Rinnsal. Aber da es sich um eine Wiese (früher nässer) handelt, wahrscheinlich eig. Kelinge von obd. Kel, Köll d. h. Quello, also die Quellwiesenstücken. Oder aus „Kedelinge“ d. h. Kesselland (ketel = Kessel)? Bei uns ist für diese Flurbezeichnung die Anhangsilbe iug nicht gebräuchlich.
Die Kümde — (Gärten, Stücke und Wiesen), vom Volksmund Klimme (Kumm) geheißen, nasses Gelände mit Entwässerungsgräben, eig. (das Ge) Kinn (de) Land von obd. Kume, Kinne, mhd. Küme = Schlucht, Klinge. 1354 auf der Kinne.
Die Lankwiese — Sl. Pom. lanka = Wiese; der Name ist also Tautologie und hat in seinem ersten Teil die einstige sl. Bezeichnung lanka erhalten.
Nachtheinung — eine Nachtweide; Ileinung (auch Hönung, Hünung) ans hegen, einhegen (Hegenung) entstanden.
Pleß — (der? die? — Beschreibung der Flur fehlt leider). Obd. ist Pleß, Bleß, Plesse eine abgeholzte Waldstelle (von bloß?); ferner obd. der ßletz (ahd. plez) ein Wiesenfleck, kleines Stück. — Aus den sl. Dialekten hergeleitet könnte der Flurname „kahle Stelle“ bedeuten; man würde ihn dann aber heut eher in der Form „Pleiß, der Fließ“ vorfinden.
Die Radewiesen — vgl. die langen und kurzen Raden. — Kaum von Rodung ppl
' Rauhe Wis£h. — Obd. rauh (mhd. ruch) d. h. mit dichtem Gebüsch bewachsen. — Indeß ist zuweilen für die Wischenamen große Vorsicht geboten und Verdrehungen deutscherseits sind häufig wie auch für andere Flurnamen. Der Roderanke (rotbraune See) bei Hohenschönhausen wird später (noch zu Becmanns Zeit) zur „Roten Ranke“, woraus wieder das heutige „Oranke“ verflacht ist. Es könnte Rauhe Wisch (so hat der Volksmund festgehalten und nicht Wische) aus „Ro’e- wisch“, Rodewiscli eig. Rodewitz entstanden sein. Dann von Rodovici