68
Alexander Giertz, Zu Brandenburgs Monatsblatt Mai 1906.
d. h. (Besitzstück der) Sippe des Roda (d. Ii. des Sorgsamen, Ordnungsliebenden).
Riitchen, Rütgjrnheide — vgl. die Rüdicken.
Der Bärenbusch — vgl. Bänvinkelbusch.
Der Krickelberg. — Da für nnsere Gegend an obd. Krieche (Kriechei) d. h. verwilderte Haferschlehe (Kriechepflaume) nicht zu denken, so eher obd. Kreckel(berg) d. h. Höhe mit kleinem Krüppelholz (aber auch dann würde der Name heut bei uns wohl Kregel-, Krögelberg lauten). Am wahrscheinlichsten von inhd. Krekel (Grille) = Grillenberg. Die Grille ist in Flurnamen aller Klassen sehr häufig.
Der Lindberg (nicht Lindenberg!) hat gewiß nichts mit Linden (Bäumen) zu tun, wie denn das Charakteristikum lind stets vorsichtiger Untersuchung bedarf. Nach Buck ist altes lint, lind = Sumpf, See, Fluß (dann = Sumpfberg); ferner = Flechtwerk, Hagen; endlich = Drache, Lindwurm. Öfter ist aber bei uns an sl. (g)lind d. h. Lehm zu denken und dieser Glind (der „Jlin“; nach meinen Untersuchungen gegen meine Erwartung häufiger in den Fluren »Lind, Linde“ bestätigt und gefunden worden.
Die Ocken —Dieser Flurname findet sich auf dem Barnim häufig in Verbindung'mit Pfühlen p. und hängt nach Buck als „Ocke“ mit lat. auca d. h. Gans zusammen; ich vermute eher Ouke d. h. Kröte, die Ocken also = Paddenwiesen.
Der Peckhan — besser Päckan oder Packan, ein Teil des ausgedehnten Zeudener Kiefernwaldes (so auch Berghaus III, 666 Liberoser Besitzurkunde: Die Bagan, ein Waldrevier) altlutitz. pägon, asl. pogon’, polab. pägün d. h. Jagdrevier, Triftflur im Walde.
Der Rehdenbach — bei Linthe. Die Rednitz bei Bamberg heißt 791 sl. noch Radenitz, sodaß der Reden (Bach) eig. Raden wohl unter „die langen u. kurzen Radm“ seine passende Erklärung findet. Eine Wurzel red in den sl. Sprachen scheint für Wasser u. U. „Torf“ auzu- deuten. Die Anhangsilbe „bach“ zeigt, daß die deutschen Kolonen in dem „Rehden“ einen ihnen fremden Begriff vorfanden, den sie unter Beibehaltung des Urnamens sich mit „Bach“ erklären mußsten.
Rietz — Dorf am Fläming (1158 Rytz), vordem vermutlich Riczke, Ritzik (vgl. Britz aus Britzick) sl. pom. Ricka d. h. Kleinfluß, Bach. Der Bachname ging auf das Dorf über, in welchem ohnehin die Rietzquelle liegt.
Die R umm eln — jene vom Flämingswasser tief eingerissenen Schluchten und „Bodenrunzeln“ sind ihrem Namen nach in engl, rumple d. h. Runzel, Falte (alte, hrympele), Einschnitt wiederzufinden. Die Wortwurzel rmp(l) birgt aber auch das „Lärmen“ in sich (engl, romp herumtollen).