Heft 
(1907) 15
Seite
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Alexander Giertz, Zu Brandenburgs Monatsblatt Mai 1906.

d. h. (Besitzstück der) Sippe des Roda (d. Ii. des Sorgsamen, Ordnungs­liebenden).

Riitchen, Rütgjrnheide vgl. die Rüdicken.

Der Bärenbusch vgl. Bänvinkelbusch.

Der Krickelberg. Da für nnsere Gegend an obd. Krieche (Kriechei) d. h. verwilderte Haferschlehe (Kriechepflaume) nicht zu denken, so eher obd. Kreckel(berg) d. h. Höhe mit kleinem Krüppelholz (aber auch dann würde der Name heut bei uns wohl Kregel-, Krögelberg lauten). Am wahrscheinlichsten von inhd. Krekel (Grille) = Grillenberg. Die Grille ist in Flurnamen aller Klassen sehr häufig.

Der Lindberg (nicht Lindenberg!) hat gewiß nichts mit Linden (Bäumen) zu tun, wie denn das Charakteristikum lind stets vorsichtiger Untersuchung bedarf. Nach Buck ist altes lint, lind = Sumpf, See, Fluß (dann = Sumpfberg); ferner = Flechtwerk, Hagen; endlich = Drache, Lindwurm. Öfter ist aber bei uns an sl. (g)lind d. h. Lehm zu denken und dieser Glind (derJlin; nach meinen Untersuchungen gegen meine Erwartung häufiger in den Fluren »Lind, Linde bestätigt und gefunden worden.

Die OckenDieser Flurname findet sich auf dem Barnim häufig in Verbindung'mit Pfühlen p. und hängt nach Buck alsOcke mit lat. auca d. h. Gans zusammen; ich vermute eher Ouke d. h. Kröte, die Ocken also = Paddenwiesen.

Der Peckhan besser Päckan oder Packan, ein Teil des aus­gedehnten Zeudener Kiefernwaldes (so auch Berghaus III, 666 Liberoser Besitzurkunde: Die Bagan, ein Waldrevier) altlutitz. pägon, asl. pogon, polab. pägün d. h. Jagdrevier, Triftflur im Walde.

Der Rehdenbach bei Linthe. Die Rednitz bei Bamberg heißt 791 sl. noch Radenitz, sodaß der Reden (Bach) eig. Raden wohl unter die langen u. kurzen Radm seine passende Erklärung findet. Eine Wurzel red in den sl. Sprachen scheint für Wasser u. U.Torf auzu- deuten. Die Anhangsilbebach zeigt, daß die deutschen Kolonen in demRehden einen ihnen fremden Begriff vorfanden, den sie unter Beibehaltung des Urnamens sich mitBach erklären mußsten.

Rietz Dorf am Fläming (1158 Rytz), vordem vermutlich Riczke, Ritzik (vgl. Britz aus Britzick) sl. pom. Ricka d. h. Kleinfluß, Bach. Der Bachname ging auf das Dorf über, in welchem ohnehin die Rietz­quelle liegt.

Die R umm eln jene vom Flämingswasser tief eingerissenen Schluchten undBodenrunzeln sind ihrem Namen nach in engl, rumple d. h. Runzel, Falte (alte, hrympele), Einschnitt wiederzufinden. Die Wortwurzel rmp(l) birgt aber auch dasLärmen in sich (engl, romp herumtollen).