8. (3. ordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
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strationswesen und das Streben nach reicher künstlerischer Ausstattung der Bücher zur Folge hat, daß die Verleger und Autoren nach immer neuen Möglichkeiten, ihreWerke zu schmücken, ausschauen. Die in den öffentlichen Sammlungen aufgehäuften Schätze an älteren Darstellungen historischer Vorgänge, Porträts, Vignetten usw. sind ihnen dazu besonders willkommen. So haben sich auch im Berichtsjahr viele Schriftsteller, Gelehrte, Dozeuten, Verleger, aber auch Handwerker und Künstler an uns gewendet, um einzelne Blätter zu Reproduktionszwecken oder als Vorlagen zu erlangen. Diese Wünsche zu befriedigen waren wir nach Kräften bemüht. Wertvolle Stücke durften nur im Museum selbst benutzt oder photographiert werden.
Nicht minder wurde unsere Bibliothek von Forschern in Anspruch genommen. Hier mußten wir öfters eingehendere Auskunft geben und vielfach die Benutzer erst auf den richtigen Weg weisen.
Für derartige Belehrungen und zugleich für Anfragen von sachkundiger Seite sind wir durch unsere wissenschaftliche Registratur gerüstet, die sich im Laufe der Jahre zu einem richtigen Archiv entwickelt hat. In mehreren hundert Rubriken sind hier zur Geschichte Berlins und der Provinz Brandenburg Notizen, Zeitungsausschnitte, literarische Verweise, Auszüge aus Abhandlungen, charakteristische Dokumente usw. systematisch gesammelt und so geordnet, daß das Material jederzeit beisammen und sofort auffindbar ist. Es vermehrt sich täglich und wird auch insofern ergänzt, als unvermeidliche Lücken durch erneute Ausnutzung der Literatur ausgefüllt werden.
Neue Erwerbungen und ältere wertvolle Gegenstände, die sich dazu besonders eigneten, wurden in der mit dem Museum eng verbundenen „Brandenburgs“, Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg vorgelegt und besprochen. Dieser Verein dient wie das Pfiegschaftswesen dem Museum zur Propaganda seiner Bestrebungen “und zur Gewinnung von Interessenten und Gönnern.
Von Veröffentlichungen, die aus dem Institut im Berichtsjahre hervorgingen, nennen wir folgende in dem Monatsblatt der Gesellschaft zum Druck gelangte Abhandlungen auf kulturhistorischem Gebiet: „Der Schatzfund von Treuenbrietzen“, „Schloß und Park Bellevue“, „Aus der Chronik der Oranienburger Straße.“ Auf naturgeschichtlichem Gebiete wurden die Untersuchungen Dr. Solgers’ „Ueber interessante Dünenformen in der Mark Brandenburg“ (in den Monatsberichten der deutschen geologischen Gesellschaft) und „Ueber fossile Dünenformen im norddeutschen Flachande“ (in den Verhandlungen des XV. Deutschen Geographentages) publiziert.
Gedenktafeln für verdiente Männer an ihren Wohnstätten. Wie alljährlich, so sind auch in diesem Berichtsjahre durch