Heft 
(1907) 15
Seite
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11. (4. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.

löge und Urmensch-Forscher Ihnen seit Jahren schon rühmlichst be­kannten hiesigen Dr. med. Herrn Hans Hahne gern vor, der lichtvoll gehalten, jene Arbeit gerade zu als einen Leitfaden durch Rutots Ar­beiten bezeichnet.

Nach Rutot ist der Schädel von Galley-Hill altdiluvial (Mosöen- stufe der mittleren Terrasse, Mafflienzeit) und somit nach Rutot weit älter als die in der Brandenburgia so oft besprochene Neandertalrasse, die er aus verschiedenen Gründen für juugdilnvial hält.

Leider ist über die ursprüngliche Lage des Schädels erst durch spätere Ermittelungen ein anscheinend sicheres geologisches Ergebnis entstanden. Ist der Befund aber, wie es scheint, stratigraphisch richtig gedeutet, so besteht, sagt Hahne, zwischen Neandertalrasse und Galley- Hill- (Brünn-) Schädel eine Dissonanz, über die erst neue Funde eine Klärung zeitigen werden. Vielleicht muß man annehmen, schließt Hahne, daß während des Diluviums zwei ganz selbständige Rassen vor­handen waren. Ein frühes Glied der einen wäre der Galley-Hill-Schädel, ein spätes der von Brünn; relativ späte Glieder der andern Rasse wären die Skelette des Neandertal-Typus.

XVI. GeorgSchweinfurth: Deutsch-französisches Wörter­buch der die Steinzeit betreffenden Literatur. Kunstsprache zur Beschreibung des in Gebrauch genommenen bearbeiteten und zu- gesclilagenen Steins. Terminologie der vorzeitlichen Steinmanufakte. Terminologie der Kunde vom bearbeiteten Stein der Vorzeit. Zur Be­richtigung und Vervollständigung als Probedruck verteilt April 1906.

In dies bescheidene Gewand hüllt sich die höchst verdienstliche und nützliche etymologische Arbeit unseres großen, in Kairo ansässigen deutschen Afrikaforschers. Gegen einige wenige Verdeutschungen na­mentlich das Wortdengeln fürretoucher oderchapler hatte ich mich gewendet, weil Dengeln das Herausklopfen, also Vertilgen von Scharten und Unebenheiten aus der Sichel und Sense bedeutet, retouche dagegen gerade umgekehrt die Herstellung von Absplitterungen und Absplissen um eine Art von Schneide zu erzielen. Herr Schweinlurth hatte am 3. d. M. die Güte mir hierauf folgendes zu schreiben:Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre terminologischen Bemerkungen. Das anders als üblich (Vorrecht der Terminologie?) angewandte Wortdengeln hatte ich in der Art praecisiert:Randschärfen durch Hämmern, die Handbewegung ist dieselbe, das Ergebnis das Gegenteil. BeiScharten wäre das nämliche zu bemerken: man will dochschärfen, statt dessen meintScharten Unbrauchbarmachen d. h. das Gegenteil von Schärfen Wollen Sie nicht fürretouche annehmen:Randschärfung? Doch, da gebe es kein Ende der Diskussion.

Meinesteils bin ich mit der ÜbersetzungRandschärfung für retouche gern einverstanden.