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340 11. (4. außerordentliche) Versammlung des XV. Vereinsjahres.
des Kaisers General der Infanterie von Kessel, als Vertreter des Herzogs von Sachsen-Meiningen Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, Staats- minister Frhr. v. d. llecke-Rudolstadt, eine Abordnung des 27. Infanterie- Regiments Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburgischen) und eine Abordnung des Husaren-Regts. v. Schill (1. Schlesischen Nr. 4). Nach diesem Gottesdienste erfolgte die Kranzniederlegung am Denkmal, bei der General von Kessel eine längere Rede hielt. General von Ranke brachte ein Hoch auf den Kaiser, den Herzog von Sachsen-Meiningen und den Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt aus. Zum Schluß hielt Oberleutnant Frauke vom 90. Infanterie-Regiment (7. Thüringischen) einen Vortrag über das Gefecht bei Saalfeld im Jahre 1800.
In derselben Zeitung habe ich am 11. bezw. am 13. d. M. über die nunmehr folgenden Niederlagen bei Auerstedt und bei Jena „Erinnerungsblätter“ veröffentlicht, die ich als einen bescheidenen Beitrag zur Kenntnis der Verhältnisse vor 100 Jahren in der Hauptsache hier wiedergebe.
Den nachfolgenden Schilderungen liegt es fern, strategische Kombinationen und Scblachtenbilder zu entrollen, sie wollen nur bescheident- licli einige Züge aus der Heimatkunde und Heimatgeschichte wiedergeben, die im Rahmen des großen Völkerringens gerade zu dieser Zeit vielleicht nicht ganz ohne Interesse sind.
Ich verdanke dieselben fast durchweg meinem in Kloster Häseler unweit Auerstedt geborenen Vater*) und Verwandten desselben sowie gedruckten und mündlichen Mitteilungen des Herrn Superintendenten Naumann zu Eckartsberga, dem eifrigsten Förderer der Erforschung des Kreises gleichen Namens, dem Pfarrer Dr. Neide in Kloster Häseler, Mitglied der Denkmalsschutzkommission für die Provinz Sachsen, sowie dem vorzüglich ortskundigen Lehrer Herrn Meißner in Bad Bibra, früher ebenfalls im Kloster Häseler.
Endlich habe ich in den letzten Jahren und bis vor kurzem wiederholt Ausflüge nach den einzelnen Schlachtfeldern unternommen, welche unter den Namen Saalfeld, Jena und Auerstedt zusammengefaßt werden und hierüber allemal Tagebuch geführt.
I. Auerstedt.
Es ist eigentlich verwunderlich, wie spärlich die Nachrichten über die kriegerischen Ereignisse dieser Gegend vom Jahre 1800 lauten, um so mehr, als gerade hier Friedrich Wilhelm III. persönlich mit hervorragenden Feldherren und Kerntruppen kämpfte. Einesteils mag dies daran liegen, daß Auerstedt, Hassenhausen und die übrigen Schlachtorte
*) Dr. pbil. Carl Friedei geb. 6. Juni 1798, verstorben 9. April 1751 liierselbst und beerdigt auf dem Dorotbeenstädtischen Kirchhof an der Liesenstrasse.