18. (0. ordentliche) Versammlung des XVII. Vereinsjahres.
69
und an seinen kampferprobten Märkern, deren kriegerische Tüchtigkeit ihn mit Stolz auf seine Soldatenzeit zurückblicken ließ und wohlverdient ist der Nachruf des Magistrats und der Stadtverordneten von Treuen- brietzen, der hier Platz finden möge:
„Erfüllt von idealem Streben, ausgezeichnet durch ein umfassendes Wissen, durch reiche Lebenserfahrung und durch ein Gleichmaß liebenswürdigen Wesens, hat der Verblichene mit nie versagender Hingebung und Treue unserer Stadt, die seine zweite Heimat geworden war, in selbstlosem, ehrenamtlichem Wirken die Arbeit seines reiferen Lebensalters gewidmet. Sein Herz schlug warm für das Wohl seiner Mitbürger, sein humanitärer Sinn kam in der Fürsorge für die Armen und Waisen zu lebendiger Betätigung“. Ein Brustbild des Verewigten fügen wir bei.
C. Naturgeschichtliches und Technisches.
X. Brandenburgische Jagdtrophäen - Ausstellung. Unter diesem Titel wurde am 12. d. M. eine ungewöhnlich anziehende Schausammlung in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten den Jagdkennern und Heimatkundigen durch den „Rotwild Jagdverein für die Mark Brandenburg“ zugänglich gemacht.
Leider wird die Ausstellung, die in einem Saal das Rehwild, in einem anderen Hirschwild umfaßt, bereits am 20. geschlossen werden.
Außer stattlichen Sammlungen von Privaten sieht man hier die des verstorbenen Prinzen August von Württemberg, die beste Kollektion ist jedoch diejenige, die vom Kammerherrn von Witte-Ragow ausgestellt wird. Als die Glanznummer der Ausstellung scheint das kolossale Geweih eines 66-Enders, den, wie man einer ausführlichen Beschreibung entnehmen kann, Kurfürst Friedrich III. am 18. September 1696 zur Strecke gebracht hat. Leider ist diese seltsame Trophäe nach veralteter Art auf vergoldetem Hirschkopf ausgestellt und wirkt dadurch nicht echt. Die Rehgehörne sind nach den beiden Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurt geordnet. Alle Objekte enthalten die Namen des Ausstellers, des Besitzers, beziehentlich des Erlegers sowie Angabe des Reviers, des Jagdtages und der Endenzahl. Unter den ausgestellten Hirschgeweihen und Rehgehörnen entdeckt der Jagdfreund, der die Geweihausstellung alljährlich im Januar besucht hat, auch eine Anzahl „alter Bekannter“, die, mit Schilden oder Medaillen aus vergangenen Jahren geschmückt, nun auch bei dieser Gelegenheit ihre wohlverdiente Auszeichnung erhalten. An die Ausstellung der Trophäen gliedert sich eine solche von Jagd-Ausrüstungsgegenständen an.
Was den 66-Ender anlangt, so habe ich ihn schon in der Brandenburgs erwähnt. Die Pflegschaft des Märkischen Museums hat das ihm geweihte Denkmal bei Neubrück unweit Briesen östlich Fürstenwalde a. Spree besucht. Th. Fontane in seinen „Wanderungen“ gibt das Jahr