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im Abendlande eia neuer Baustil aufkam, der als der Spitzbogenstil oder Gotische Stil bezeichnet wird. Im Orient besaß man seit Jahrtausenden eine große Farbenfreudigkeit, und sie wurde jetzt auf das Abendland mit übertragen. Borrmann hat in seinem Buche „Die Keramik in der Baukunst“, zweite Auflage, 1908, auf Seite 122 eingehend nachgewiesen, von welcher Bedeutung die Glasurtechuik des Orients gerade in Norddeutschland für den gotischen Stil geworden ist. Ich nenne ihnen als Beispiel die Katharinenkirche in Brandenburg a. 11., die sich
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Abb. 5. Lclirenvolinhaus „Zum grauen Kloster“ in Berlin.
durch ihre Ausschmückung mittels verschiedenfarbig gebrannter und glasierter Ziegel auszeichnet.
Es folgte die Zeit der Renaissance oder, wie man sie auch nennen kann, die Zeit des Terrakottenbaues. Die Terrakotta mußte in dieser Periode eine besondere Rolle spielen. In der Renaissance widmete man sich mit hervorragendem Eifer dem Studium der Alten, ihrer Geschichte, ihrer Künste und ihren Wissenschaften. Bei den Griechen hatte die Töpferkunst eine hervorragende Rolle gespielt, und der Terrakottenbau