11. (3. ordentliche) Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
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Lietzen, Trebnitz und Wriezen, die fuhrenweise mit den Aalen nach Schlesien, Böhmen und nach Sachsen verfrachtet wurden. In der Neu- mark, sonderlich in den Hinterkreisen, auch bei Raupitz gab es Schildkröten von ansehnlicher Grösse und grünlicher Farbe, sie galten als die vorzüglichsten.
Vom niedersächsischen Kreise heißt es: Die niedersächsischen Provinzen kann man rechte Fischlande nennen, indem die Gewässer daselbst einen unbeschreiblichen Vorrat von allerlei Gattung und Sorten in sich schließet. Nicht nur die beiden Hauptströme, die Elbe und die Weser, liefern sehr viele Fische, sondern es reichen auch die innerhalb des Landes befindlichen kleinen Flüsse, die vielen Seen, Teiche und anderen Gewässer ungemein vieles und delikates Fischwerk dar, zu geschweigen, was die anliegende Nord- und Ostsee liefert. Im Mecklenburgischen beschließen die Seen einen dermaßen großen Segen von Fischen, daß solche derer Einwohner fast alltägliche Speise sind; die holsteinischen Provinzen sowie auch das Herzogtum Magdeburg und das Land Hadeln im Bremischen sind nicht minder fischreich. Das Herzogtum Schleswig heget die mit Fischen wohlversehenen Auen Lohbeck, Widau Südex-au und Schölmau; im Amte Apeni’ade werden ebenfalls viele Fische gefangen. Es handelt sich hier hauptsächlich um Lachse, Hechte, Aale, Karpfen usw., auch Störe, Kabeliau, Schellfische und Hummei*, Dorsch, verschiedene Arten von Bütten, Schollen, Roggen (Rochen), Makrellen usw., alle diese Sorten werden in den Städten Hambui'g, Bremen, Lübeck, Gliickstadt usw. angetroffen, wohin sie aus den benachbarten Orten und Provinzen, besonders auch von der Insel Femarn gebracht werden. Der Hering wurde im Schleswigschen Schließhaarde, bei Cappel und der Gegend im Schleiflusse am häufigsten gefangen. Sonst war auch der Austernfang in der letztbenanuten Provinz beträchtlich, indem sich von Husum bis Rigen schöne Austei-nbänke fanden, so viel einbrachten; sie gehörten zu den Regalien und wurden von der Kammer verpachtet. Diese befanden sich allerdings 1750 nicht mehr in profitablen Umständen, weil sie durch strenge und hai'te Winter, sonderlich 1 < 40, sehr stark gelitten hatten.
Weiter heißt es: Von Schildkröten werden viel an den Seeküsten, bei Holstein und Schleswig, auch an der Elbe, bei Hamburg und anderwärts gefunden. Von Amphibiis, welche sich hiei* zu Lande .spüien lassen, können wir die Fischotter, den Biber usw. nennen, allein wir übergehen solches mit Stillschweigen, wie auch die Seehunde und andeie große Raubfische.
Auch manche Städte sind wegen ihrer Fischerei in den Werken aus jeuer Zeit besonders erwähnt, so Bitterfeld, wo im Jahie bis zu «000 stück Lachse gefangen wurden, Brandenburg, Cainin, Colberg mit Lachs und Neunaugen, Dessau mit Lachs, Dresden mit seinem Handel