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11. (8. ordentliche Versammlung des XVI. Vereinsjahres.
in Heringen und Stockfisch, liier gab es auch (wie noch heute) ein Königliches Fischhaus, „woselbst vielerlei curieuse Fischhälter zu betrachten sind“. Von Frankfurt a. 0. war schon die Rede, doch gab es da auch Lachse. In der schwarzen Elster bei Ilerzberg soll es herrliche Fische gegeben haben, „sonderlich schöne liechte, welche allhier so fett sind und so große Lebern haben, daß solche wohl eher von Fremden für Gänselebern gehalten und gespeiset werden; und da es die hiesigen Fischer gewohnt sind, eine ziemliche Weile unter Wasser zu sein, so versichern sie, daß auf dem Grunde ganze Herden Hechte von gewaltiger Größe angetroft'en würden, welche nicht aufgehoben werden könnten“. Jessen: da der Elsterstrom sehr fischreich ist, gehört die Fischerei zur vornehmsten Nahrung — Merseburg hatte einen Iloffischer und verschiedene Fischhälter im Schloß; — Schweinitz hatte eine gute Fischerei.
Interessant ist eine Auslassung über den Müggelsee, sie lautet: Man will sagen, daß in dem oberen Teile des gesalzenen Sees das Wasser frisch, fischreich und auch unschädlich sei; in dem Grunde aber wäre es brühheiß, daß daher denen Fischern ihre Netze beim Fischfänge, wenn sie zu tief herunterfallen, gleichsam als versenget, auseinander gingen.
Als Fischräuber werden die Biber genannt „ein sonst sinnreich und arbeitsames Tier“. Biber gab es in der Elbe und in den märkischen Gewässern, besonders in der Altmark und in der Friegnitz, in der Nudow und in der llavel bei Potsdam, Oranienburg, Liebenwalde, Trebbin, bei Nauen, im Königsforst nsw., Fischotter in der Altmark auf den Werdern an der Elbe, bei Arnsburg, Schwarzlosen, Werben, bei Dresden, in der Uclit und an sumpfigen Orten bei Stendal. Erwähnt sei noch, daß sich zu manchen Zeiten auch Seehunde in der Elbe zeigten, 1634 im März wurde ein solcher bei Dresden in der Elbe gefangen. Beckmann berichtet in seinem Werke: „Von denen vielerleyen Gattungen
Fischwerk, so die Mark hegt“ Th. III, Cap. II, pag. 588, daß es in der Mark auch stumme Frösche gebe, welche ihre Stimme garnicht hören lassen. Im Froschmäusekrieg ist zu lesen, daß Friedlieb, einer von den Mäusegeneralen, nach gewonnener Schlacht etliche gefangene Frösche mitgenommen, um sie in der Mark zu Bauern und Mühlknechten zu machen, welche daher noch immer gerne in Schenken und an feuchten Orten leben. Von diesen sind auch starke Kolonien in die meißnischen und thüringischen Lande gekommen.
Vorstehendem möchten wir noch eine Notiz beifügen, welche sich in Paul Jacob Marpergers Vollständigem Kücli- und Keller-Dictionarium Hamburg 1716, 4°, S. 433 43t findet und uns von Herrn Dr. Eduard Hahn, Berlin, frenndlichst zur Verfügung gestellt wurde:
Griih, Aphya fluviatilis Minima, ist kaum eines Zolls langes Fischlein, welcher von den gemeinen Mann Tausend-Fisch genannt wird, weil man