Heft 
(1911) 19
Seite
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Kleine Mitteilungen.

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unternommen, so im Juli 1909 nach dem Königsgrabe bei Seddin, bei welcher Gelegenheit Prof. Kossinna einen Vortrag über die Bedeutung der Prignitzer Funde für die Kenntnis der Kultur der Bronze­zeit hielt. Ein Besuch dieser Sitzungen und .anderer Veranstaltungen der Zweiggesellschaft Berlin ist den Mitgliedern derBrandenburgia sehr zu empfehlen.

Zum Schluß sei der Hinweis auf eine Serie guter Volks- und Jugendschriften gestattet, die von der Scliillerbuchliandlung in Charlottenburg (M. Teschner) herausgegeben werden und von denen in der Januarsitzung bereits dasMärkische Sagenbuch von Rudolf Schmidt vorgelegt wurde. Puter den übrigen Bänden dieser Sammlung verdienen die beiden Ausgaben der Grimmschen Sagen, von denen die schönsten ausgewählt sind, und die Sammlung von Emil SchneiderPreußen in Lied, Volksmund und Sage unsere Beachtung. Besonders das letztere wird viele Freunde finden, da es nach Landschaften geordnet, eine Reihe von Sagen -und Märchen, Liedern und Sprüchen enthält, die die Eigen­tümlichkeiten des betreffenden Volksstammes widerspiegeln. So ist auch die Mark Brandenburg mit mehreren Sagen und Liedern vertreten, und neben Beispielen aus Kuhn und Schwartz Sagenschatz und Th. Fontanes Havelland finden sich Sprüche wie:Die Stiebein von Kaie (Kahm) gehen von der Weichsel bis zur Saale oderDie Schürze ist länger als der Rock, das Mädchen ist von Jüterbog.

Kleine Mitteilungen.

Schutzbriefe gegen feindliche Geschosse aus den Befreiungskriegen 1813/15. Mitgeteilt von Friedrich Wienecke.

1 . In Jesu Namen f, der alles Geschoß verbot, sage ich diese Sicher­heit: Im Namen Gottes des Vaters f, des Sohnes f und des heiligen Geistesf. Amen!

Wer diese abgeschriebene Schrift bei sich trägt, den wird nicht treffen des Feindes Geschoß, utw^di^, Waffen desselben wird Gott bekräftigen, daß er sich nicht fürchten darf) (7 Er soll vor allen Geschossen der Diebe, Mörder und Feinde gesichert sein. Es sollen Geschosse, Klingen, Pistolen und alle Gewehre nun durch den Befehl Jesus Christus stille stehn; alle sichtbaren und unsichtbaren Gewehre durch den heiligen Michael nicht schaden!

Im Namen Gottes des Vaters f, des Sohnes f und des heiligen Geistes f. Amen!

2 . Wer diesen Segen bei sich trägt, der wird vor allen Gefahren beschützt. Wer es nicht glaubt, der hänge es mit diesem Buchstaben einem Ilund um und schieß nach ihm. Er wird erfahren, daß es wahr ist. Denn wer diesen Brief bei sich trägt, der wird nicht gefangen, noch von des Feindes Waffen verletzt werden. Denn so wahr Jesus Christus geboren, auf-