Die Diskordanz im obersten Diluvium der Provinz Brandenburg.
287
Königswusterhausen finden sich mehrere deutliche Berge neben dem Rande. Der höchste und isolierteste unter ihnen ist der Groß-Maclinower Weinberg mit 77 m Höhe. An seinem Nordfuß liegt eine flache Tongrube von ziemlicher Ausdehnung und hier zeigt sich in der südlichen Grubenwand, die von West nach Ost gerichtet ist, (Abb. 11) eine weite und flache Mulde im Ton, die von der horizontalen Linie glatt abgeschnitten wird, während über ihr horizontal geschichtete feine Sande liegen. Die Wand ist höchstens 4 m hoch, und von ihnen kommen 1V 2 m auf die hangenden Sande.
Eine autochthone Eisbildung ist nur möglich, wenn die Vergletscherung der Diluvialzeit die ganze Erde im gleichen Sinne umfaßte, natürlich abgestuft entsprechend der geographischen Breite, wie es auch aus den vorliegenden Beobachtungen hervorgeht, ln diesem Falle konnte unmöglich in unserer Heimat vor dem anrückenden nordischen Gebirgseise Wasser und weicher Untergrund sich finden; im Gegenteil, alles Wasser war gefroren, der Boden bis in eine große Tiefe hinein erstarrt, und die Niederschläge häuften sich als Schnee an und verwandelten sich, wie es in Grönland geschieht, in Eis.
Die Vereisung war also in dem ganzen Gebiet eine gleichaltrige, und die Gebirgsgletscher, die von Norden her anrückten, fanden das Inlandeis vor und mußten sich auf ihm breiartig ausbreiten. Dabei war es möglich, daß Klippen aus älterem Gestein durch die Eisdecke hindurchragten, so daß das anrückende nordische Eis hier Material aufnehmen konnte, und besonders mußte dies geschehen in dem nächsten Umkreise des skandinavischen Horstes, weil hier die autochthone Eisdecke wegen der Kürze der Zeit noch nicht so stark war als in den Außengebieten.
Ans den aufgeführten Beobachtungen geht wohl soviel hervor, daß die Trennnngslinie eine stratigraphische Bedeutung allerersten Ranges für das oberste Diluvium hat, was noch dadurch bekräftigt wird, daß sie sich auch außerhalb des behandelten Gebietes findet.