12. (9. außerordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.
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Bereits im Jahre 1888 hatte der damalige Landrat des Kreises Oberbarnim, Herr v. Bethmann-Hollweg, der jetzige Keichskanzler, im Kreishause eine Sammlung eingerichtet, welche hauptsächlich die noch vorhandenen vor- und frühgeschichtlichen Funde des Kreises aufnahm. Sodann betätigte Herr Oberstabsarzt Dr. Heller seine Liebe zur Heimat durch die Herausgabe einer Chronik von Freienwalde a. 0. und die Begründung des Freiemvalder Geschichtsvereins. Gleichzeitig war Herr Professor Dr. Böttger tätig in der Erforschung der Geschichte der Stadt \Y riezen und des Werbellin, während Herr Pastor Passow zu Hohen- finow und Herr Professor Dr. Bolinhoff zu Freienwalde a. 0. ihr Interesse den frühgeschichtlichen Verhältnissen der Mark widmeten. Auch betätigte sich der Freiemvalder Geschichtsverein alsbald selbst durch Bloßlegung der Fundamente der Burg Malchow auf dem Schloßberg 1893/94 und die Erforschung des Freiemvalder Burgwalles mit seinem Pfahlbau. Seit der Jahrhundertswende unternahm dann der Verein unter Leitung des Herrn Dr. Fiddicke mehrfach Ausgrabungen vorgeschichtlicher Gegenstände im Oberbarnimer und Königsberger Kreise. Die guten Erfolge veranlaßten den Geschichtsverein unter gleichzeitiger bereitwilliger und verständnisvoller Unterstützung des Kreises, der Stadt und vieler Gönner ein eigenes Museum zu errichten, in dem die vorgeschichtlichen Funde sowie andere geschichtliche und kulturgeschichtliche Gegenstände aus hiesiger Gegend eine würdige Aufstellung zu jedermanns Besichtigung finden konnten. Gleiche Ziele verfolgen der Verein für Heimatkunde in Eberswalde und die Vereinigung für Heimatschutz zu Strausberg.
Wenn nun auch in der Zeit, wo diese der Heimatforschung dienenden Vereine in unserer Gegend noch nicht bestanden, viele der hier gemachten Funde in die großen Museen nach Berlin und in andere auswärtige Sammlungen gewandert sind, so ist doch immerhin auch jetzt noch, wie schon ein kurzer Besuch einer jeden der erwähnten Sammlungen lehrt, ein reiches Feld zur Betätigung geblieben. Insbesondere hat es sich der Freienwalder Geschichtsverein angelegen sein lassen, möglichst räumlich weitgehend seine Forschungen auszudehnen über den ganzen Kreis Oberbarnim und die an- angrenzeuden Kreise, und er hat dementsprechend auch seinen Namen und seine Satzungen geändert.
Einteilungsplan des Museums zu Freienwalde a. 0.
I. Bibliothek.
II. Eigentliche Sammlung.
A. Urgeschichte (vorkommende Gesteinsarten, Erdschichten, Gletscherspuren, Versteinerungen).
B. Vorgeschichte (Tongefäße, Waffen und Schmuckgegenstände aus Bronze, Eisen, Gold, Glas, Steinwerkzeuge, Mahltröge und Mühlensteine, Einbäume, Pfahlbautenreste).