Heft 
(1911) 19
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16. (4. ordentliche) Versammlung des XIX. Vereinsjahres.

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im August (1. J. berechtigtes Aufsehen erregte. Wie Sie ja erfahren haben, liegt z. B. bei Zeitschriften die Sache so, daß, wenn man auf gewöhnlichem Papier Klischees verwendet, die letzteren nicht selten undeutlich, ja un­sauber ausfallen. Daher der Notschrei nach glattem, recht weißem Papier. Hier fallen die Abbildungen allerdings schärfer aus, aber, wie in der Staatlichen Versuchsanstalt zu Steglitz nachgewiesen, ist dieses Papier wegen zu großer Zerkleinerung der Fasermasse und wegen Beimengung von Kreide oder anderen Substanzen leider sehr wenig haltbar. Herr Professor Dr. Olshausen hat in einer Vorstands- und Ausschußsitzung der Berliner Anthropologischen Gesellschaft sogar mit guten Gründen aus­geführt, daß ein solches Kreidepapier sich binnen einem Menschenalter in beklagenswerter Weise innerlich chemisch zersetzen werde. Hier greift nun das Mertenssche Verfahren als hilfsbereiter Genius ein. Sie sehen, es handelt sich in vorliegendem Falle um vier ganz gewöhnliche Nummern der im Breisgau im Mertensschen Verlage erscheinenden Freiburger Zeitung. Für Porträts, Landschaft und Architektur, ja für ganz gewöhnliche Ver­kaufsanzeigen, sind die bildlichen Abdrücke tiefdunkel, wie in Schwarz­kunstmanier, geradezu verblüffend schön ausgefallen. Die Erfindung ist natürlich patentiert und wir wollen hoffen, daß Papierhändler, Buchdrucker, Verleger, Redaktionen und Privatleute dieser schönen Erfindung, die auch für die Drucksachen der Brandenburgia sehr bedeutsam sein würde, recht bald sich zunutze machen, dann wäre die Papier-, die Druck- und die Bilderfrage zweckdienlichst gelöst.

XXXIV. Der Silva-Verlag (Verlag für heimatliche Kultur, Willy Holz, Berlin, Kochstr. 6) dessen kartographische Erzeugnisse wir ja wieder­holt schon mit wirklicher Befriedigung mustern konnten, hat die heute um­laufende Wanderkarte der Umgegend von Berlin, Maßstab 1:100 000, Preis 1 M., Ofarbig, mit Ortsregister herausgegeben, die ich nach angestellten Stichproben in jeder Hinsicht zu empfehlen berechtigt bin.

XXXV. Aus demselben Verlage liegt Ihnen die soeben erschienene Karte des Kreises Teltow, 1:100000, 75 Pf., mit einem geschicht­lichen Geleitwort von E. Friedei vor, worüber u. A.-M. Herr Rektor- Otto Monke, wie folgt, berichtet.

Der Kreis Teltow, der in jüngster Zeit der Stadt Berlin so schwere Kümmernis bereitet hat, ist ein geographisch und geschichtlich gleich interessantes Gebiet, dessen verführerische Reize schon durch den Klang des Namens angedeutet werden, den sein Grenzfluß im Osten, die Dahme, trägt. Noch einmal umgaukeln deren Wässerlein das Ländchen im Westen, nachdem sie es nordwärts unter fremder Flagge im Spreebett umkreist haben, gemeinsam mit dem Spree- und Havelwassei, und in der blauen Flut spiegeln sich wiederum reizvolle Ufer. Weiter südwärts bildet die bescheidene Nuthe die Grenze. Nur gegen Mittag, wo in der Ferne